Die Reitsportfans in Westfalen und darüber hinaus können sich freuen: Denn der AGRAVIS-Cup wartet zu Beginn des Sportjahres in Münster mit einem attraktiv besetzten Starterfeld auf. „Wir haben jetzt schon viele Top-Reiterinnen und -reiter dabei. Und bis zum Turnierbeginn wird es garantiert noch weitere Nachmeldungen geben“, blickte Oliver Schulze Brüning, Vorsitzender des ausrichtenden Reiterverbandes Münster, am Dienstag nach dem offiziellen Nennungsschluss auf die vorläufigen Starterlisten. Das traditionsreiche Reit- und Fahrturnier findet vom 11. bis 15. Januar zum 149. Mail in der Halle Münsterland statt.
Zwei, die sich den AGRAVIS-Cup nicht entgehen lassen wollen, sind Ingrid Klimke und Philipp Schulze Topphoff. Für beide ist es ein Heimspiel. „Familie, Freunde, Bekannte – zum AGRAVIS-Cup in Münster können sie alle vorbeikommen. Es ist nicht so weit weg wie die Turniere, die ich sonst oft reite“, sagt die 54-jährige Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin vom RV St. Georg Münster. Sie wird das volle Programm mitnehmen: Ingrid Klimke meldet für Dressur- und Springprüfungen inklusive Kostümspringen: „Das kann ich mir nicht nehmen lassen, da ist immer eine super Stimmung“, lacht sie.
Der AGRAVIS-Cup in Münster ist gerade für die jüngeren Pferde eine besondere Herausforderung: „Es ist einzigartig, dass das Publikum so nah dran ist. Die Pferde hören viele Geräusche, sie gucken nach links und rechts. Das ist gut, denn so sammeln sie wertvolle Erfahrungen, wie es ist, wenn drumherum mehr los ist.“ Diese Erfahrungen stehen für Ingrid Klimke im Mittelpunkt: „Wenn wir, meine Pferde und ich, uns so gut gezeigt haben, wie wir es in diesem Moment können, ist das für mich völlig in Ordnung.“
Philipp Schulze Topphoff will das Seuchenjahr 2022 endgültig hinter sich lassen, als ihn zwei Stürze für mehrere Monate aus dem Sattel geholt hatten. „Ich bin noch nicht wieder so routiniert wie vor den Stürzen. Aber es wird immer besser.“ Für den AGRAVIS-Cup vor seiner Haustür hat er sich einiges vorgenommen: „Ich rechne mir schon ein paar Schleifen aus. Ohne fahre ich nicht nach Hause.“
Schulze Topphoff hat für die Youngster, Mittlere und Große Tour gemeldet. Mit dem zehnjährigen westfälischen Wallach Clemens de la Lande, der zwölfjährigen Westfalenstute Concordess NRW und der neunjährigen Westfälin Carla kommen einige Pferde für die verschiedenen Touren in Frage. „Bei der Youngster Tour muss ich sehen, ob ich ein altersmäßig passendes Pferd habe, das schon so weit ist. Denn die kleine Halle mit ihren engen Wegen ist gerade für jüngere Tiere eine Herausforderung.“
Genau diese Besonderheit macht das Turnier in Münster für den U21-Europameister von 2019 so reizvoll. „Es ist ja nicht nur so, dass ich in Münster unheimlich viele Leute persönlich kenne. Wenn ich von der Abreitehalle zum Hauptplatz am Weinstand vorbeireite, blicke ich in bekannte Gesichter, die sich mit mir freuen, wenn’s klappt.“ Im Parcours ist die kleine Halle bei schweren Springen ebenfalls eine besondere Herausforderung: „Das hat man so nicht auf vielen Turnieren. Wenn das Pferd voll mitzieht, macht das viel Spaß.“
Neben Philipp Schulze Topphoff ist auch seine Schwester Marie beim AGRAVIS-Cup dabei. Beide bekommen es in dem prall gefüllten Teilnehmerfeld neben vielen anderen Hochkarätern mit Johannes Ehning, Felix Haßmann, Philip Rüping sowie Tim Rieskamp-Goedeking und Hans-Thorben Rüder, die beiden Erstplatzierten im Großen Preis von Oldenburg, zu tun. Für die Dressurwettbewerbe haben neben Ingrid Klimke unter anderen Anabel Balkenhol, Marcus Hermes, Florine Kienbaum und Alexa Westendarp gemeldet.
„Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in den Prüfungen sowohl in der Spitze als auch in der Breite tollen Reitsport erleben werden. Ein besonderer Höhepunkt wird natürlich wieder die Bauernolympiade sein“, schaut Oliver Schulze Brüning voller Vorfreude auf das Turnierwochenende.
Auch die Sponsoren sind in gespannter Erwartung: „Münster und das Münsterland sind eine Herzkammer des Genossenschaftswesens in Deutschland. Daher freuen wir uns besonders, Partner dieses traditionsreichen Turniers zu sein“, sagte Jan Heinecke, Vorstandsmitglied der AGRAVIS Raiffeisen AG. „Vor über 125 Jahren wurde die LVM von Landwirten gegründet. Damals zählte das Pferd auf dem Acker noch zum gängigen Bild. Das Engagement im Pferdesport ist fast so alt wie die LVM selbst. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass wir hier endlich wieder vor einem breiten und sicherlich begeisterten Publikum großartigen Reitsport erleben werden“, fasste Heinz Gressel, Vorstandsmitglied der LVM Versicherung die Position seines Hauses zusammen. Der LVM bleibt auch in den kommenden Jahren ein verlässlicher Partner des AGRAVIS-Cups: Der Kooperationsvertrag mit dem Reiterverband wurde jüngst bis 2027 verlängert.
Je näher das Turnier rückt, desto mehr Schwung kommt in den Vorverkauf. „Es gibt noch Tickets“, betonte Rainer Stegemann, Geschäftsführer des Reiterverbandes. „Aber die verfügbaren Kontingente werden natürlich kleiner.“ Karten und alle weiteren Informationen gibt es hier