Es war spannend bis zur letzten Sekunde: Und das Publikum tobte beim Highlight am Sonntag, dem Weltcup-Springen über 1,60m, in der ausverkauften Leipziger Messe-Halle. Immerhin zwölf Paare hatten mit tollen Null-Fehler-Runden im Umlauf ihr Ticket für das Stechen gelöst. Darunter sechs deutsche Reiter: Marco Kutscher mit Aventador S (v. Armitage), Richard Vogel mit der erst neunjährigen Hannoveraner Stute Looping Luna (v. Pikeur Lord Fauntleroy), Jana Wargers mit Limbridge (v. Limbus), Janne Friederike Meyer-Zimmermann und Messi van’t Ruytershof (v. Plot Blue), Marcus Ehning mit Priam du Roset (v. Plot Blue) und Gerrit Nieberg und Blues d’Aveline CH (v. Baloussini).
Marco Kutscher musste als erster Reiter zurück in den Parcours und auch im Stechen blieb das Paar ohne Fehler und übernahm erst einmal die Führung. Die hielt allerdings nicht lange. Richard Vogel und Looping Luna machten ordentlich Boden gut und sprangen nach nur 37.08 Sekunden über die Ziellinie. Janne Meyer, Marcus Ehning und auch Jana Wargers ließen allesamt eine Stange in den Sand rollen wurden Richi Vogel nicht gefährlich. Das übernahm ein anderer: Gerrit Nieberg. Der Rolex Grand Prix Sieger aus Aachen hat einen Lauf. Derzeit scheint ihm beinahe alles zu gelingen. Er springt, egal mit welchen Pferd, von einem Sieg, einer vorderen Platzierung zur Nächsten. Und es sollte auch in Leipzig wieder die Goldene sein. Unter den anfeuernden Rufen des Publikums ließ Nieberg insbesondere auf der Schlusslinie seinen Schweizer Schimmel laufen. Mit Erfolg. Nach nur 36.55 Sekunden war die Reise für die beiden in Leipzig zu Ende und der Weltcup-Sieg in der Tasche
“Ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich Richi geschlagen habe”, lachte der Sieger nach seinem Triumph. Er hatte sich den Ritt seines Kontrahenten vorher natürlich angesehen, sich gewisse Chancen ausgemalt. Mit dem Sieg ist er mit 53 Punkten sicher für das Finale in Omaha im April qualifiziert, genau wie Daniel Deusser, derzeit mit 60 Punkten auf Platz vier.
Auch Richard Vogel, der ja in Stuttgart die Weltcup-Etappe gewonnen hatte, ist mit seinem zweiten Platz plötzlich gut im Rennen. Im Overall-Ranking steht er nach Leipzig und 37 Punkten derzeit auf Platz zehn und so ist eine Finalteilnahme beim Weltcup in Schlagdistanz: “Damit habe ich gar nicht gerechnet. Ich muss jetzt wohl mal einen neuen Plan machen. Vielleicht starte ich bei der Weltcup-Etappe in Göteborg, mal sehen”, überlegte Vogel nach seinem zweiten Platz im Weltcup. Denn der Plan war eigentlich ein anderer. Schon Montag geht es für ihn zurück nach Wellington, wo 14 Pferde auf ihn warten.
Platz drei sicherte sich Pius Schwizer mit Vancouver de Lanlore (v. Toulon) vor Yuri Mansur und Vitiki (v. Valentino. Marco Kutscher wurde Fünfter, Jana Wargers, Janne Meyer und Marcus Ehning platzierten sich auf den Rängen acht, neun und zehn.
Am Ende wurde die großartige Stimmung allerdings doch noch etwas getrübt. Eines der Schleifen-Kinder kam unter die Räder einer Kutsche, die die Ehrengäste und die Arena gefahren hatte. Zum Glück kam das Mädchen, die neunjährige Rosalie aus Leipzig, mit dem Schrecken und ein paar blauen Flecken davon. Die Stimmung war danach natürlich im Keller und eine große Siegerehrung viel aus. Das war insbesondere für den Sieger Gerrit Nieberg natürlich schade.
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