23 Gekörte, fünf Prämienhengste und ein Sieger, der vom Publikum frenetisch gefeiert wurde – so lautet die Bilanz der 52. Holsteiner Körung in den Holstenhallen zu Neumünster. Zum Sieger rief die Körkommission Diamantado v. Diamant de Semilly-Cayado aus.
„So sehen Sieger aus. Diamantado ist ein Hengst mit einem perfekten Körper, einem feinen Gesicht und ganz viel Hengstausdruck. Ein rundum gelungenes Zuchtprodukt“, fasste Zuchtleiter Stephan Haarhoff bei der Proklamation zusammen. Geboren ist der Schimmel bei der Zuchtgemeinschaft Eggert und Schramm in Leezen im Körbezirk Segeberg. Ausgestellt wurde der Vertreter des Stammes 776 von Wolfgang Zipperle aus Ludwigsburg. Anschließend wurde Diamantado für 260.000 Euro bei der Auktion zugeschlagen. Der erste Reservesieger kommt aus dem Stall der Holsteiner Verband Hengsthaltungs GmbH: Union City – so der Name des United Way-Connor-Sohnes – erhielt von Stephan Haarhoff Lob für seine drei überdurchschnittlichen Grundgangarten. Weiter bescheinigte er dem großgewachsenen Dreijährigen grenzenloses Vermögen und eine sehr gute Perspektive. Alf Bartholomäus aus Klein Offenseth zeichnet sich züchterisch für den Vertreter Stamms 18A2 verantwortlich. Aus dem Hause Völz aus Bienenbüttel stammt der zweite Reservesieger. Dabei handelt es sich um einen Sohn des Cornet’s Quaprice-Quick Star aus dem Stamm 730B. Als „kompakten Sportler mit einer sehr guten Oberlinie, schnellen Reflexen und viel Vermögen“ bezeichnete der Zuchtleiter den Schimmel.
Im Anschluss an die Proklamation des Siegerhengstes betrat Hendrik Schulze-Rückamp das Auktionatorenpult. Nach Diamantado war es Colcannon II, der mit 120.000 Euro den zweithöchsten Preis erzielte. Der Cornet Obolensky-Contender-Sohn (Dr. Steven Passmann, USA) wurde von seinem Züchter und Timm Peters, Bargenstedt, ausgestellt und an Stammkunden aus Südafrika verauktioniert. Für 117.000 Euro wechselte außerdem der Prämienhengst Dinello v. Dinken-Corrado I, Stamm 741, von der Witt Pferdezucht GbR (Wellinghusen) in den Stall Hendrix in den Niederlanden. Im Schnitt legten die Kunden aus Deutschland, Südafrika, Italien, Ungarn und Belgien rund 47.000 Euro für die Pferde an.
Züchter des Jahres: Gerd Ohlsen
Zum Züchter des Jahres wurde in diesem Jahr Gerd Ohlsen gekürt. Aktuell sind es die außergewöhnlichen Erfolge seines Pferdes Caillan, die die internationale Springsportszene über den Mann von der Nordseeinsel Föhr sprechen lässt. Die drei wichtigsten Titel, die ein sieben Jahres altes Springpferd gewinnen kann, hat der Casall-Sohn im Jahr 2022 davongetragen. Sowohl das Landes- also auch das Bundeschampionat sicherte sich Caillan und bei der Weltmeisterschaft im belgischen Lanaken setzte er seiner noch jungen Karriere mit dem Titelgewinn die Krone auf. Sein Sportpartner dabei: Der Schwede Rolf-Göran Bengtsson. „Caillan ist eine der großen Nachwuchshoffnungen in meinem Stall. Wenn es darauf ankommt, ist er 100-prozentig fokussiert und leistungsbereit. Das erinnert mich sehr an seinen Vater Casall“, beschreibt Bengtsson den Wallach. Doch es sind eben nicht nur die Erfolge von Caillan, die mit Gerd Ohlsens Zucht in Verbindung gebracht werden. Einer seiner bisher größten Erfolge gelang ihm sicherlich anlässlich der Körung 2012, als Quvee Prestige v. Quidam de Revel als Siegerhengst die Holstenhallen verließ. Und auch bei der diesjährigen Körung stellte Ohlsen mit Braeden v. Balou du Rouet aus einer Mutter von Quvee Prestige einen gekörten Hengst. Aber nicht nur Hengste, sondern auch international erfolgreiche Springpferde sind in Oevenum auf Föhr geboren, wie unter anderem der Weltcup-Teilnehmer Pikeur Dylon v. Diamant de Semilly (Markus Brinkmann), das 1,60 Meter-Springpferd Deleyn v. Larimar (Sofia Cady/USA) oder der gekörte Hengst Queno v. Quidam de Revel.