Der Pferdesport trauert um Heinrich-Wilhelm Johannsmann. Der ehemalige Championats- und Nationenpreisreiter aus Gütersloh verstarb in der Nacht zum 19. Mai im Alter von 71 Jahren.
Heinrich-Wilhelm Johannsmann wuchs zusammen mit seinen beiden Brüdern auf dem Pferdezuchtbetrieb seiner Eltern in Gütersloh-Ebbesloh auf und begann bereits als Jugendlicher zu reiten. Nach einer Sattlerlehre absolvierte er eine Bereiterlehre bei Lutz Goessing und wechselte 1978 in das Gestüt Römersee in Heiden, wo ihm Gerhard Brenningmeyer seine ersten Erfolgspferde Sarto und Chico zur Verfügung stellte. Noch im selben Jahr nahm er an den Weltmeisterschaften der Springreiter in Aachen teil und wurde Fünfter mit dem Team, ein Jahr später gewann er mit Sarto Team-Silber bei den Europameisterschaften in Rotterdam.
1981 kehrte Heinrich-Wilhelm Johannsmann, besser bekannt unter Spitznamen „Kaiser“ Johannsmann, in den Stall der Familie Goessing zurück und setzte seine internationale Turniersportkarriere mit Beschälern des Nordrhein-Westfälischen Landgestüts fort: Prosario NRW, Potsdam NRW und Gralshüter. Parallel dazu war er von Mai 1998 bis in den April 2004 als Honorar-Trainer für das DOKR-Bundesleistungszentrum in Warendorf tätig. Insgesamt bestritt er 22 Nationenpreise für Deutschland.
Ende 2005 beendete er seine aktive Reiterkarriere, blieb dem Springsport jedoch als Trainer weiterhin treu, unter anderem war er regelmäßig im Stall Beerbaum in Riesenbeck zu Gast. Von 2011 bis 2013 begleitete er als Equipechef die ukrainischen Mannschaften bei Nationenpreisen. Zu seinen erfolgreichsten Schülern zählt unter anderem auch der heutige Bundestrainer der Ponyspringreiter Karl Brocks.
2017 erschien unter seiner maßgeblichen Mitwirkung die DVD „Springausbildung“ im FNverlag, die verschiedene Springreiter bei der täglichen Arbeit, beim Parcourstraining und der Vorbereitung auf einen Turnierbesuch begleitet. fn-press/Hb