Start-Ziel-Siege haben in diesem Jahr beim CHIO Aachen Konjunktur. Im RWE Preis von Nordrhein-Westfalen, einem 5* Springen über 1,60m, das Frank Rothenberger auf dem großen Rasen aufgebaut hatte, ging Jana Wargers mit Dorette (v. Dollar du Murier) als Erste der 56 Starter ins Rennen. Und wer hat an diesem Freitag gewonnen? Na klar, Jana Wargers mit Dorette in einem hochspannenden Stechen.
Offenbar hatte Frank Rothenberger das Können der Reiter und Pferde in dieser dritten Qualifikation für den Rolex Grand Prix am Sonntag unterschätzt. Etwa ein Viertel von ihnen erwartete er im Stechen, das wären 13 Nuller gewesen. Tatsächlich waren es am Ende des Umlaufs 19, die sich fürs Stechen mit fehlerfreier Runde qualifiziert hatten. Zwei von ihnen, Philipp Weishaupt mit Zineday (v. Zinedine) und Shane Sweetnam mit James Kann Cruz (v. Kannan), verzichteten auf ihren Start – sicher auch, um die Kräfte ihrer Pferde mit Blick auf den Grand Prix zu schonen.
In umgekehrter Reihenfolge der Umlauf-Ergebnisse ging es in die Entscheidung, was bedeutete, dass Jana Wargers, die sich als Erste und Umlauf-Schnellste qualifiziert hatte, als Letzte zum Angriff starten durfte, was sich am Ende als entscheidender Vorteil herausstellen sollte.
Als Fünfter hatte Richard Vogel im Stechen auf Cepano Baloubet (v. Chaman) die Zeiten seiner Konkurrenten pulverisiert und scheinbar eine in Stein gemeißelte Bestzeit vorgelegt: 45,67 fehlerfreie Sekunden. Entsprechend wurde er vom Publikum mit Beifall überschüttet. Einer nach dem Anderen versuchte sich an dieser Messlatte – und scheiterte. Der Drops schien gelutscht, bis als letzte Herausforderer Jana Wargers und Dorette auf dem Plan erschienen. Sie flogen förmlich über die Sprünge und durch die Wendungen. 43,69 Sekunden zeigte die Ziel-Uhr für sie. Wer hatte das schon mal geschafft, Richard Vogel im Stechen zwei Sekunden hinter sich zu lassen? Entsprechend schwoll der Jubel in der Soers wieder an: Die Bestzeit war tot, es gab eine neue Bestzeit! Und, nicht zu vergessen, 50.000 Euro Prämie für die strahlende Siegerin.
Hinter den beiden Schnellsten sortierten sich Kevin Staut und Dialou Blue PS (v. Diarado’s Boy), Harry Charles auf Aralyn Blue (v. Ludwig As), Jörne Sprehe auf Hot Easy (v. Andiamo Z) und Ludger Beerbaum auf Mila (v. Monte Bellini) auf den vorderen Plätzen ein.
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