Der Sturm über dem marokkanischen El Jadida war rechtzeitig abgeflaut, fleißige Helfer hatten alles wieder gerichtet: Ein vorgesehenes 1,50m Weltranglisten-Springen fiel dem Wetter zwar zum Opfer, aber mit nur eineinhalb Stunden Verspätung wurde der Weltcup Grand Prix um den Preis von König Mohammed VI angeläutet. Elf Starter bewältigten den 4* Parcours über 1,55m fehlerfrei und qualifizierten sich damit für die zweite Runde.
Der frühe Vogel fängt den Wurm, lautet eine alte Volksweisheit. Beim Springreiten ist es meistens andersherum – und André Thieme erlebte es an diesem Abend am eigenen Leib. Er musste als zweiter Starter in die zweite Runde, und das bedeutet selten Gutes. Katharina Rhomberg hatte das Finale auf Colestus Cambridge (v. Colestus) mit einer flotten Nullrunde eröffnet. Der Druck, schnell und fehlerfrei ins Ziel zu kommen, war also noch einmal gestiegen. Also gab André Thieme mit Conacco (v. Conoglio) Gas, war eineinhalb Sekunden schneller als die Österreicherin im Ziel – aber am vorletzten Sprung war eine Stange gefallen. So wurde Katharina Rhomberg Siebte und André Thieme Neunter.
Den Sieg sicherte sich Emanuele Gaudiano auf Nikolaj de Music (v. Kannan) nach einer halsbrecherischen Runde, die er fast eineinhalb Sekunden schneller als der Zweite, Cyril Cools auf Milton Z (v. Mylord Carthago), fehlerfrei absolvierte. Bronze ging an Olivier Robert auf Careca Ls Elite (v. Carusso Ls La Silla). Auf den nächsten Plätzen folgten, ebenfalls fehlerfrei, Jerome Guery auf Enjoy d’Eole (v. Kannan) und Barbara Schnieper auf Canice (v. Cascadello).
Der Italiener hat damit das gleiche Kunststück wie im vergangenen Jahr Abdelkebir Ouaddar vollbracht und nacheinander den Großen Preis von Tétouan und El Jadida gewonnen.
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