Als McLain Ward vor dem Stechen um den Rolex Grand Prix in Wellington nach seiner Taktik für das Finale der neun Konkurrenten gefragt wurde, die sich mit fehlerfreiem Umlauf qualifiziert hatten, antwortete er grinsend: „I come to win it.“ Und er legte mit Ilex (v. Baltic VDL), den er erst seit sieben Wochen unter dem Sattel hat, mit fehlerfreien 36,24 Sekunden eine Bombenzeit vor. Aber, er war erst der siebte Starter im Stechen um die 500.000 Dollar Preisgeld, und als Neunter ritt noch um 22.02 Uhr Ortszeit Christian Kukuk auf Checker (v. Comme il faut) ins Stadion ein.
Der junge Deutsche aus dem Stall Ludger Beerbaum war zum ersten Mal in diesem legendären Springen am Start, wo McLain Ward schon 2019 gewonnen hatte. Er nahm den zweiten Sprung, die Mauer, super flüssig, merkte, dass es lief, und „sagte mir dann ok“. Und gab Gas. Nach sagenhaften 35,82 Sekunden war er fehlerfrei im Ziel und reckte den Arm in den Nachthimmel. Es war der Sieg! „Ich bin so stolz auf Checker“, waren anschließend mit seine ersten Worte. “Nach dem letzen Sprung hatte ich Gänsehaut am ganzen Körper. Es ist ein unglaubliches Gefühl. Vorher hatte ich nur von Wellington gehört. Also habe ich meine besten Pferde mitgebracht und es hat sich ausgezahlt”, freute sich der Sieger.
Daniel Bluman, der als zweiter Starter imUmlauf die erste Null abgeliefert hatte, setzte als Erster im Stechen mit Ladriano Z seine Konkurrenz gleich mächtig unter Druck. 37,16 fehlerfreie Sekunden waren das Maß der Dinge. Auch wegen dieses Drucks nahm Kendra Claricia Brinkop, die ebenfalls ihre Premiere in diesem Grand Prix hatte, als Nächste mit In Time die Wendung zur Mauer extrem eng, kickte die oberste Platte hinaus, aber war am Ende vorzügliche Siebte in diesem Weltklassefeld. Als fünfter Starter lieferte Karl Cook mit Kalinka vant Zorgvliet die nächste Bestzeit ab und wurde am Ende Dritter.
Zu denen, die eigentlich mit zu den Favoriten gehörten, aber es nicht ins Stechen schafften, gehörte auch der Weltranglisten-Dauererste Henrik von Eckermann: Mit Calizi war er bis zum vorletzten Sprung fehlerfrei im Umlauf, dann fiel eine Stange. Auch Titelverteidiger Richard Vogel und Cepano Baloubet schafften es nicht fehlerfrei ins Stechen. Am Aussprung der Zweifachen, Sprung 10b, fiel eine Stange – so wurde es statt Titelverteidigung als schnellster Vier-Punkte Reiter Rang zehn.
Ebenfalls mit einem Fehler kam Rene Dittmer auf Burlington Riverland aus dem Umlauf: Er hatte, wie zuvor Kent Farrington mit Landon, eine Stange beim Liverpool Nr. 7 aus der Auflage rollen lassen. Am überraschendsten erwischte es Harry Charles, der mit Aralyn Blue gleich am ersten Sprung alle Hoffnungen begraben musste und nach Hindernis Nr. 9 vorzeitig den Parcours verließ.
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