Drei Pferde knacken bei Westfalen-Auktion die 100.000 Euro-Marke
Teuerstes Springpferd: Nr. 6 Hirocco v. Hickstead White/Zirocco Blue Foto: Reckimedia

Drei Pferde knacken bei Westfalen-Auktion die 100.000 Euro-Marke

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Großes Kaufinteresse weckten die Kandidaten der Frühjahrs-Auktion des Westfälischen Pferdestammbuchs. 60 Reitpferde und 15 Fohlen standen in der OnLive-Auktion zum Verkauf. Insgesamt wechselten knapp 80 Prozent der Reitpferde zum Durchschnittspreis von 40.138 Euro den Besitzer. An die Spitze des Preisgefüges setzte sich mit einem sensationellen Zuschlagspreis von 296.000 Euro die Kopfnummer 1 Valdemossa de Colonia. Zum Durchschnittspreis von 11.364 Euro wurden 11 der angebotenen Fohlen verkauft. Mit einem Zuschlagspreis von 35.000 Euro war die Kopfnummer 102 Glitzerbiene die beliebteste Offerte.

Eröffnet wurde die Auktion mit einem Paukenschlag und einer ganz besonderen Überraschung. Eigentlich sollten die Auktionkandidaten an der Hand zur Versteigerung kommen. Zum Auftakt der Reitpferdeauktion stieg der Chefbereiter Marco Zimmermann aber zunächst noch einmal in den Sattel seiner Kopfnummer 1. Erst kürzlich hatte der Bereiter aus Münster-Handorf sein 40-jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Am Auktionstag bewies er abermals sein Können und zelebrierte den Auktionsauftakt mit der Tochter des Vaderland aus der Zucht der ZG Kellerwessel, Köln. Gezogen aus der St.Pr.St. Santanyi v. Sir Donnerhall I brillierte die Braune bereits im vergangenen Jahr in Münster-Handorf, als sie zur 2. Reservesiegerin der Westfälischen Elite-Schau gekürt wurde. Ausgestellt von ihren Züchtern überzeugte die talentierte Stute auch während der Auktionszeit mit herausragender Bewegungsqualität, hervorragender Leistungsbereitschaft und besten Interieurwerten. Spannend war das Bietduell zwischen Kunden in der Halle und zu Hause vor dem Bildschirm bis zum Schluss. Gekämpft wurde lange, während Marco Zimmermann und Valdemosse de Colonia in gewohnt souveräner Weise ihre Runden in der Bahn drehten. Zum sensationellen Zuschlagspreis von 296.000 Euro fiel am Ende der Hammer von Auktionator Thomas Münch zu Gunsten von Kunden aus Deutschland, die online ihre Gebote abgaben.

Valdemossa de Colonia sollte an diesem Auktionstag nicht das einzige Pferd bleiben, das die magische Grenze von 100.000 Euro knackte. Schon mit der Kopfnummer 4 betrat der nächste hochpreisige Auktionskandidat den Auktionsring. Flirtfaktor (Z.: ZG Klein & Mömersheim, Hennef; Ausst.: BG Sportpferde Beckmann und IB Berger, Wettringen) ist ein Sohn des auf der Hengststation Beckmann beheimateten Fürst Samarant. Der Fuchs strahlte über die gesamte Auktionszeit mit bester Rittigkeit kombiniert mit hervorragenden Grundgangarten und einem ausgeglichenen Interieur. Diese Eigenschaften machen den Wallach, der aus einer Mutter von Sir Donnerhall gezogen wurden, zu einem vielversprechenden Nachwuchspferd für das internationale Dressurviereck. Kunden vor Ort investierten 118.000 Euro in Flirtfaktor, der im vergangenen Jahr bereits siegreich in Reitpferdeprüfungen war.

Die Kopfnummer 14 trug der Dritte im Bunde der „100.000 Euro-Pferde“. Vino Tinto v. Viva Gold/Enzo Ferrari entstammt der Zucht von Manuel Sanchez. Der in Deutschland beheimatete Spanier ist dem westfälischen Fachpublikum gut bekannt. Er ist bei zahlreichen Videoterminen dafür zuständig, die Reitpferde und Fohlen vor der Kamera in Szene zu setzen. So ließ er es sich auch nicht nehmen, seinen dreijährigen Hengst selbst in der Halle vorzustellen. Mit einem Zuschlagspreis von 161.000 Euro zu Gunsten von niederländischen Kunden trabte der in Auftritt und Qualität auffällige Braune an der Hand seines überglücklichen Ausstellers aus der Bahn.

Die 33 verkauften dressurbetonten Auktionspferde setzten mit einem Durchschnittspreis von 41.697 Euro insgesamt 1.376.000 Euro um.

11 springbetonte Reitpferde hielt das Auktionslot bereit. Zum Durchschnittspreis von 35.318 Euro fanden 35.318 dieser einen neuen Besitzer.

Den Auftakt der springbetonten Auktionskandidaten macht Unifly (Z.: Peter Kersting, Delbrück; Ausst.: Tobias Schult, Hünxe). Dieser bedeutende Springspezialist ist ein Sohn des United Touch S. Dieser macht aktuell in den großen Parcours dieser Welt unter dem Sattel von Richard Vogel auf sich aufmerksam. Er ist der aktuelle Sieger des 385.000 USD-Grand Prix von Wellington. Sein Sohn Unifly steht ihm in Qualität und Vermögen in nichts nach. Gezogen wurde dieser Auktionskandidat aus der Verb.Pr.St. Con Diva v. Cornet Obolensky, die bereits mehrere Fohlen auf den Westfälischen Fohlen-Auktionen stellte. Zum Zuschlagspreis von 63.000 Euro wird der qualitätvolle Braune zukünftig von dem Iren Cian O´Connor weiter gefördert werden.

Ebenfalls die 60.000 Euro-Marke knackte unter den springbetonten Auktionskandidaten die Kopfnummer 7, Hirocco. Der Fuchswallach zeigte sich nicht nur unglaublich auffällig in der Farbgebung, sondern beeindruckte vor allem durch sein grenzenloses Vermögen. Der Sohn des Hickstead White/Zirocco Blue (Z.: Milan Taras, Tschechien; Ausst.: Agrar Handelsgesellschaft Salzfurtkapelle mbH & Co. KG, Zörbig) trägt die Leistungsgenetik des Castelino van de Helle, der mit dem Niederländer Gerco Schröder in CSI5* Prüfungen großartige Erfolge feierte, in sich. Bereits erfolgreich in Springpferdeprüfungen der Klasse M führt er das Preisgefüge unter den Springpferden an. Zum Zuschlagspreis von 65.000 Euro wird er seine Karriere im Rheinland weiter fortsetzen.

Komplettiert wurde das Lot der Reitpferde von drei vielversprechenden Reitponys. Mit einem Gesamtumsatz von 122.000 Euro konnten alle drei erfolgreich verkauft werden. Beliebtester Auktionskandidat unter den Reitponys war mit der Kopfnummer 2 ein ganz besonderer Auktionskandidat. Komplett v. Kachunga/Cezanne de Luxe (Z. u. Ausst.: Jill Mieleszko-Vekens, Paderborn) ist ein gekörter und geprüfter Ponyhengst von herausragender Qualität. Im vergangenen Jahr sicherte er sich den Titel Vize-Bundschampion der sechsjährigen Dressurponys auf den Bundeschampionaten in Warendorf. Siege und Platzierungen bis zur Klasse L stehen auf dem Erfolgskonto des wunderschönen Braunen. Diese Zukunftshoffnung für die internationalen Ponychampionate war chinesischen Kunden vor Ort 95.000 Euro wert.

Ergänzt wurde das Auktionslot der Reitpferde und -ponys durch die ersten Fohlen des Jahrgangs 2024. 15 der jüngsten Nachwuchstalente präsentierten sich bereits am Mittag des 14. April auf der gut besuchten Dreiecksbahn am Westfälischen Pferdezentrum. Zur Versteigerung kamen die Fohlen in Blöcken zwischen den Reitpferden. Zum Durchschnittspreis von 11.364 Euro fanden 11 Fohlen einen neuen Besitzer. Beliebtestes Nachwuchstalent war mit der Kopfnummer 2 Glitzerbiene. Die Tochter des Glamourdale überzeugte mit Schick, Charme und hoher Bewegungsqualität. Die ZG Wierling aus Senden hatte ihre Reservesiegerstute St.Pr.St. Fiadora von Fürst Wilhelm an den Doppelweltmeister von Herning angepaart. Zum Zuschlagspreis von 35.000 Euro fand die wunderschöne Rappstute neue Besitzer.