“Hätte Sandra Auffahrt heute etwas mehr Glück gehabt, hätte sie uns alle ziemlich alt aussehen lassen!”, brachte es Steve Guerdat nach dem Grand Prix in Hamburg trocken auf den Punkt. Aber das Glück war an diesem Samstag nicht auf der Seite der vielseitigen Reiterin, die das Stechen um den Grand Prix im Sattel von Quirici H (v. Quaid) nach der schnellsten Zeit von 41.89 Sekunden, aber mit einem unglücklichen Abwurf auf Platz sieben beendete. Stattdessen schnappt sich der Brasilianer Yuri Mansur bei seiner Hamburg Premiere gleich mal den Sieg im Großen Preis vor dem Europameister Steve Guerdat und den Europameistern von 2021, André Thieme und seiner DSP Chakaria (v. Chap).
Immerhin 14 Paare hatten es in dem Grand Prix über 1,60m in Hamburg mit lupenreinen Runden ins Stechen geschafft. Darunter sechs deutsche Paare. Das freute auch den Bundestrainer Otto Becker, der vor den Olympischen Spielen in Paris seine Olympia-Kandiaten derzeit besonders genau im Blick hat. Ähnlich wie Sandra Auffahrt erging es allerdings auch Philipp Weishaupt mit seinem Coby (v. Contagio). Auch er hatte einen ärgerlichen Netzroller und rutschte auf Platz acht, gefolgt von Kendra Claricia Brinkop und Tabasco de Toxandria (v. Cento), die den Grand Prix ebenfalls schneller als der Sieger, aber mit einem Abwurf auf Platz neun beendeten.
Deutlich besser lief es für André Thieme und seine DSP Chakaria. Das Paar blieb auch im Stechen ohne Fehler und sprang auf Platz drei. “Ich wollte heute gar nicht alles riskieren, nichts Verrücktes machen. Chakarias Kampfgeist ist wieder da und jetzt kommt auch die Kraft wieder. Sie hat das toll gemacht”, freute sich Thieme nach dem Grand Prix.
Platz zwei ging an Steve Guerdat, der seine Lancelotta (v. Falkenhof’s Lancer) noch nicht so lange im Stall hat. “Ich habe mich nicht getraut, alles zu riskieren. Das nehme ich auf meine Kappe. Es wäre heute sicher mehr drin gewesen. Aber ich bin trotzdem super zufrieden.”
Der Sieger kannte das Hamburger Derby bisher nur aus dem Fernsehen. “Ich bin quasi damit aufgewachsen, habe früher immer die Ritte von den Pessoas geschaut. Nun in Hamburg gleich bei meinem ersten Mal zu gewinnen, ist natürlich der Wahnsinn”, erzählte der glückliche Sieger.
Das Springen wurde überschattet durch einen Sturz von Trevor Breen und seinem Highland President. Der Große Preis musste für eine halbe Stunde unterbrochen werden. Der Krankenwagen brache den Reiter zur weiteren Untersuchung in die Klinik. Nach ersten Untersuchungen kann Breen zum Glück alles bewegen. Er musste allerdings an der Halswirbelsäule operiert werden.
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