Rolf-Göran Bengtsson triumphiert zum zweiten Mal in Hörup
Sieger Rolf-Göran Bengtsson & Caillan im Großen Preis. Foto: RathmannVerlag/Malina Blunck

Rolf-Göran Bengtsson triumphiert zum zweiten Mal in Hörup

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Kaum ein Platz war noch auf den Tribünen zu bekommen, dicht gesäumt standen die Besucher an den Seiten des Parcours und die VIP-Zelte waren voll besetzt: Denn hunderte Reitsportfans wollten beim Springflut Festival in Hörup auf der Anlage der Familie Johannsen dabei sein, wenn der Sieger im Großen Preis der VR Bank Nord eG gekürt wird. 39 Starter bekamen sie in der Springprüfung der Klasse S*** mit Stechen zu sehen, 1,50 Meter maßen die Hindernisse und die Aufgabe war durchaus anspruchsvoll: Für das Finale im Programm-Höhepunkt empfahlen sich mit souveränen Nullrunden lediglich sieben Paare. Und dann wurde es richtig spannend: Den Auftakt zelebrierte der Schwede Rolf-Göran Bengtsson, der bereits 2022 den Großen Preis im Höruper Rund gewonnen hatte und der im Sattel seines neunjährigen Holsteiner Bundeschampions und Weltmeisters der jungen Springpferde, Caillan v. Casall, saß – die Zwei machten sofort klar, dass sie auch in 2024 vorne stehen wollen: Und sie schafften es! In blitzschnellen 37,81 Sekunden düsten sie ins Ziel. Eine Zeit, die die Konkurrenz nicht zu toppen vermochte. Was für eine Erfolgsgeschichte des Schweden beim Springflut Festival! „Caillan ist von Natur aus ein sehr schnelles Pferd. Ich musste volles Risiko gehen, weil ich wusste, dass ich ein starkes Starterfeld hinter mir hatte. Also nichts Verrücktes, aber trotzdem Druck aufbauen“, analysierte Rolf-Göran Bengtsson schmunzelnd und sparte nicht an Lob: „Das ist hier ein super Event, jedes Jahr noch besser, das Publikum ist fantastisch. Ich denke, ich spreche für alle Reiter, wenn ich sage: Es macht richtig Spaß hier zu reiten.“ Nun dreht der 62-Jährige mit seinem Holsteiner Verbandshengst Zuccero HV noch „eine lockere Runde in Ehlersdorf“ am nächsten Wochenende, ehe er mit der schwedischen Equipe zu den Olympischen Spielen nach Paris aufbricht. Stichwort Ehlersdorf: Dort entscheidet sich auch, wer den Sonderehrenpreis aus diesen beiden Großen Preisen gewinnen wird: Das punktbeste Pferd-Reiter-Paar aus Hörup und Ehlersdorf darf sich über einen Fiat 500 freuen. Und Bengtsson möchte mit Caillan an den Start gehen…
 
Jens Wawrauschek (Reiterverein Balve e.V.) und seine Stute Mava S v. Messenger waren die einzigen, die der Spitzenzeit mit 37,83 Sekunden gefährlich nahekamen: Sie belegten Platz zwei vor Jörg Naeve (RFV Kastanienhof e.V.)  mit seinem bewährten Benur du Romet (0/38,58).
 
Diesem spannenden Top-Ereignis waren beim Springflut Festival noch weitere sportliche Glanzlichter vorangegangen: zum einen eine Zwei-Phasen-Springprüfung der Klasse S*. Im Preis des Steuerbüros MEF und Partner steckten die Richter Tanja Konopka und Lothar Prinz verdient Linn Hamann (RV Ahrensburg-Ahrensfelde e.V.) die goldene Schleife an die Trense ihres französischen Wallachs Baron D’La Rousserie. Die 25-Jährige, die im vergangenen Jahr nicht nur den Großen Preis von Delingsdorf, sondern auch die Station des U25 Springpokals in Balve gewonnen hatte, zeigte sich das gesamte Wochenende in Hörup in glänzender Verfassung, hatte erst gestern im Preis der Wattmanufactur GmbH & Co. KG & Preis der Holt + Nicolaisen GmbH & Co. KG mit ihrem Cool Fox den dritten Platz belegt. Den 13-jährigen Baron D’La Rousserie reitet sie erst seit ein paar Wochen: „Er macht super mit und es macht viel Spaß mit ihm. Heute war er sehr schnell und hat toll gekämpft. Da war es schwer, an meine Zeit heranzukommen.“ Und Linn Hamann kommt gerne zu Johannsens: „Das Springflut Festival ist eines meiner Lieblingsturniere. Die Veranstalter geben sich so viel Mühe, hier passt alles für Pferd und Reiter. Ich finde es einfach super schön in Hörup.“ Simon Heineke (RFV Stall Moorhof e.V.) belegte mit seiner Holsteiner Stute Estelle IV v. Clarimo den zweiten Platz, Thomas Brandt (RSG Winsen/Aller e.V.) schloss sich mit dem Holsteiner Hengst Castle Creek v. Casall an.
 
Außerdem fand sich eine Youngster Springprüfung der Klasse S* mit Stechen im Programm: Für den Preis der Hoeck Schlüter Vaagt Rechtsanwälte Partnerschaft mbB hatten 68 Teilnehmer genannt, 15 qualifizierten sich für das Stechen. Und da war die Entscheidung denkbar knapp: Nur eine hundertstel Sekunde trennten Sieger und Zweitplatzierten – wobei der glücklichere Reiter am Ende Tjade Carstensen (RuFV Obere Arlau Sitz Behrendorf e.V.) war. Er steuerte seinen siebenjährigen KWPN-Wallach Mastermind b in fehlerfreien 38,56 Sekunden ins Ziel, Mathies Rüder (Fehrmarnscher Ringreiterverein e.V.) und seine acht Jahre alte Holsteiner Stute Carlesta v. Casall folgten einen Wimpernschlag später (0/38,57). Tjade reitet Mastermind b seit circa vier Monaten, vorher saß seine ältere Schwester Teike in seinem Sattel. Es sei ein Geben und Nehmen zwischen den Geschwistern, erzählte der Gewinner und fügte hinzu: „Mit Mastermind b und mir klappt es hervorragend. Sein größtes Plus ist seine Nervenstärke!“
 
Und damit ist das Springflut Festival in Hörup 2024 Geschichte. Veranstalter Stephan Johannsen dankte den vielen ehrenamtlichen Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz und war am Ende des letzten Veranstaltungstages glücklich: „Alles hat so geklappt, wie wir es uns vorgestellt haben. Ich bin stolz auf unser ganzes Team, das Unglaubliches geleistet hat. Das Wetter hätte besser sein können, das hat aber nichts an den guten Bedingungen für Pferd und Reiter geändert. Der Sport hat super stattgefunden. Mit über 11.500 Zuschauern war der Besucherzustrom enorm. Wir haben ein großes Familienfest über mehrere Generationen erlebt – so wünschen wir es uns. Zudem haben wir von Aktiven, Ausstellern und Gästen viele positive Rückmeldungen bekommen – darüber freuen wir uns sehr und diesen Elan nehmen wir mit ins nächste Jahr.“ Denn der Termin für die sechste Auflage steht bereits fest: 2025 wird das Springflut Festival in Hörup vom 9. bis 13. Juli auf der Anlage der Familie Johannsen gefeiert!