Neun Pferde haben ihren Reitern im olympischen Mannschaftswettbewerb Medaillen beschert. Die meisten Auszeichnungen gingen an die Botschafter aus der französischen Zucht. Der langjährige Geschäftsführer des Oldenburger Zuchtverbandes, Heiner Kanowski, hat für spring-reiter.de in ihren Ahnentafeln geblättert:
Vier von neun Medaillen gingen an Parcourscracks aus Frankreich: Gold an Dallas v. Cap Kennedy (v. Cassini II), Silber an Caracole de la Roque v. Zandor (v. Zeus) und jeweils Bronze an Dorai d’Aigully (v. Kannan) und Dubai de Cedre (v. Baloubet du Rouet). Aus deutscher Zucht stammte nur ein Medaillengewinner: Silber ging an den Hannoveraner Baloutinue (v. Balou du Rouet). Zangersheide und der belgische BWP zierten sich jeweils einmal mit einer Goldmedaille, und an das Königliche Warmblutpferde Stutbuch der Niederlande (KWPN) gingen Silber und Bronze.
Das Trio der Goldmedaillen-Pferde von der britischen Mannschaft führt ausnahmslos Holsteiner-Hengste als Väter: Cap Kennedy/ Stamm 18b1, Contact vd Heffinck (v. Concept) Stamm 8829 und Cooper vd Heffinck/ Stamm 504.
Eine Rarität im Olympischen Wettbewerb ist die Selle Francais Stute Dorai d’Aigully, geb. 2013, v. Kannan-Toulon-Calypso III. Sie wurde von ihrem Reiter Olivier Perreau selbst gezogen. Perreau ritt auch die Mutterstute Bijou Oraj erfolgreich über 1.60m. Sie entspringt dem Holsteiner Stutenstamm 2581.
Im globalen Wettbewerb des 60 Pferde starken Olympischen Starterfeldes haben die Züchter vom KWPN die Nase vorn. Die KWPN-Züchter haben zehn Botschafter in der Starterliste, gefolgt von den Franzosen (9) und den Belgiern (BWP) mit acht. Die beiden stärksten deutschen Verbände sind die Hannoveraner und Westfalen mit jeweils fünf Vertretern. Checker v. Comme il faut (Hengstlinie des Cor de la Bryére), United Touch v. Untouched (Almé) und Zineday v. Zinedine (Almé), die drei Pferde der deutschen Mannschaft, performen für das Westfälische Pferdestammbuch.
Werden alle im Olympischen Wettbewerb galoppierenden Springpferde betrachtet, ergibt sich ein vielfältiges züchterischen Bild, eine große Varianz bei den Vätern und Muttervätern:
VÄTER. Kannan v. Voltaire – Nimmerdor – Le Mexico ist der einzige Hengst, der drei Nachkommen in die olympischen Parcours schickt. Weiteren zehn Hengsten ist es gelungen, jeweils zwei Nachkommen dabeizuhaben. Darunter ein sehr bemerkenswerter Voltaire-Nachkomme aus der Hannoveraner Zucht: Van Helsing v. Valentino – Stakkato – Acord II. Darüber hinaus sind in dieser Gruppe zwei französische Stammväter dominant: Almé und Cor de la Bryére. Almé ist mit den olympischen Springpferdevätern Quality Time v. Quantum, Baloubet du Rouet v. Galoubet, Balou du Rouet v. Baloubet du Rouet und Baltic v. Quabrice Bois Margot präsent. Cor de la Bryére ist mit Chacco-Blue v. Chambertin, Comme il faut v. Cornet Obolensky, Eldorado v. Clinton am Start.
MUTTERVÄTER. Ebenso wie bei den Vätern ist die genetische Vielfalt auch bei den Muttervätern sehr groß. Nur drei Hengste treten mit zwei Nachkommen ihrer Töchter ins olympische Rampenlicht: Kannan v. Voltaire, Chin Chin v. Constant (v. Cor de la Bryére) und Toulon v. Heartbreaker (v. Nimmerdor), der auch bei den Vätern doppelt präsent ist.
Übrigens ein züchterisches Gesamtbild mit großer genealogischer Übereinstimmung bei dem Blick auf die Medaillen-Pferde.