Auf der letzten Etappe der Global Champions League vor einer Woche in London hatte der Chef Ludger Beerbaum das Ergebnis seines Teams Riesenbeck International noch mit den Worten kommentiert: „Satz mit X, war wohl nix.“ Diesmal, nach den zwei Runden in Valkenswaard, strahlte er wie eine gemalte Sonne. Denn seine beiden Reiter hatten gerade die Etappe mit dem Ideal-Ergebnis von null Punkten gewonnen.
Nach dem ersten Umlauf lagen Philipp Schulze Topphoff mit Carla NRW (v. Comme il faut) und Philipp Weishaupt mit Coby (v. Contagio) noch auf Rang drei, weil zwei andere Doppelnull-Teams etwas schneller waren. Aber weil die Beiden, ohne Pferdewechsel, als Einzige aus diesem Terzett auch den zweiten Umlauf mit weißer Weste absolvierten, war ihnen der Sieg nicht zu nehmen. Mit diesem Erfolg kletterten die Vorjahres-Gesamtsieger zugleich auch auf Platz zwei der Gesamtwertung nach oben. Und insgesamt fünf Reiter auf dem Siegerpodium kamen aus Deutschland!
An der Spitze der Gesamtwertung thront mit deutlichem Abstand unverändert das reine Frauen-Team Cannes Stars, für die in Valkenswaard Janne Friederike Meyer-Zimmermann und Sophie Hinners an den Start gingen. Nach dem ersten Umlauf waren Janne Meyer mit Cornela (v. Cornet Obolensky) und Sophie Hinners mit Special Life (v. I’M Special de Muze) als Doppelnuller auf Rang zwei der Zwischenwertung. Im zweiten Umlauf sattelte Sophie Hinners um auf Iron Dames My Prins (v. Zilverstar T) um – und kam wieder mit Null durchs Ziel. Weil aber Cornela in der zweiten Runde eine Stange aus den Auflagen rutschte, wurde es am Ende auf dem Podium für die beiden Amazonen Platz drei.
Wie sagt man so: Mit Affenzahn war wieder einmal Richard Vogel im ersten Umlauf mit Phenyo van het Keyserbos als Startreiter für New York Empire durch den Parcours gefegt. Seine fehlerfreie Zeit reichte zugleich für den 3. Platz in der Einzelwertung. Team-Kollege Scott Brash sicherte mit Hello Valentino (v. Diamantino) die Führung in der Zwischenwertung ab. Zur zweiten, finalen Runde sattelten beide um. Mit Chadora Lady (v. Chacco-Blue) stand für Scott Brash wieder die Null, aber mit Cydello (v. Cascadello) fiel bei Richard Vogel unterwegs eine Stange, und so wurde es für die Beiden in der Endabrechnung Rang zwei.
Das Hindernis Nummer Sieben, ein Steilsprung nach einem Oxer, über eine leicht gebogene Linie anzureiten, war in Runde eins die auffälligste Klippe geworden und sorgte dafür, dass die Stockholm Hearts früh aus allen Siegesträumen gerissen und am Ende mit deutlichem Abstand Letzte wurden: Erst bekam Jessica Springsteen mit Cayman de Poteau Z (v. Cayado) hier Seitenwind und musste neue anreiten – und dann passierte dem ihr folgenden Team-Kollegen Nicola Philippaerts auf Derby de Riverland (v. Kannan) an derselben Stelle das Gleiche. Mit gemeinsamen 45 Punkten war diese Runde für sie ein Ergebnis zum Vergessen. Mancher ihrer nachfolgenden Konkurrenten profitierten, weil sie darauf vorbereitet waren, weil auch bei ihnen manches Pferd mit sehr kritischem Blick auf diesen Sprung zugaloppierte.
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