Eigentlich waren alle schon mit den Gedanken bei der bevorstehenden Siegerehrung im Finale des EEF Nationscup in Warschau. Denn der letzte Starter, Italiens Schlussreiter Piergiorgio Bucci, cruiste mit seinem Hantano (v. Quasimodo Z) so souverän durch den CSI4* Parcours – was sollte da noch dazwischenkommen. Doch dann fiel am letzten Hindernis die Stange, und plötzlich war alles wieder offen. Ein Stechen zwischen den Teams von Italien und Irland, die nun beide acht Fehlerpunkte auf dem Konto hatten, musste die Entscheidung bringen.
Irlands erst 21-jähriger Seamus Hughes Kennedy aus Danesfort in der Grafschaft Kilkenny übernahm die Verantwortung, steuerte seinen neunjährigen Wallach ESI Rocky (v. Stakkato Gold) zum zweiten Mal fehlerfrei ins Ziel und brauchte dafür 42,42 Sekunden. Für Italien nahm sich Piergiorgio Bucci vor, seinen Fauxpas wiedergutzumachen – und schaffte es fehlerfrei in 41,73 Sekunden. Also doch Siegerehrung für Team Italien vor Irland, wenn auch mit Zeitverzögerung. Es war der zweite Finalsieg für Italien nach 2022.
Bronze gab es für Team Deutschland in diesem Finale der Europaliga, nachdem die Kollegen in Spruce Meadows wenige Stunden zuvor Gold in der Königsklasse geholt hatten.
Co-Bundestrainer Marcus Döring schickte Philip Rüping mit Baloutaire PS (v. Balou du Rouet) als Startreiter in die Arena. Es wurde die gewohnt souveräne Runde, nur am Liverpool Oxer vor der Dreifachen kam der Hengst aus dem Rhythmus und nahm die oberen Stangen mit. Im zweiten Umlauf ritt Philip Rüping das Hindernis etwas weiter ausholend an, aber wieder fiel hier eine Stange. Michael Viehweg sorgte mit Contario (v. Contendro I) in der ersten Runde für die notwendige, beruhigende Null. Aber in der zweiten Runde klapperte es dann zweimal – Streichergebnis. Genau umgekehrt lief es bei Maximilian Weishaupt und DSP Omerta Incipit: Acht Punkte und damit Streichergebnis im ersten Umlauf, null Fehler im zweiten. Auch Schlussreiter Mario Stevens kam mit Carrie (v. Christian) nicht fehlerfrei, sondern mit vier Punkten aus der ersten Runde. Aber als es dann wirklich darauf ankam, als Schlussreiter in der zweiten Runde den Podestplatz zu sichern, dann waren die Beiden hochkonzentriert: Null Fehler und damit Bronze für Team Deutschland mit insgesamt zählenden zwölf Punkten.
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