David Will und Lena Haßmann strahlten um die Wette. Der eine hatte gerade das BURGER GROUP Championat von Donaueschingen gewonnen, die andere hatte sich den Sieg in der siebten Etappe des NÜRNBERGER Burg-Pokals gesichert. Beim Internationalen S. D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturniers Donaueschingen treffen Spitzensportler verschiedener Disziplinen aufeinander.
„Ich bin natürlich wahnsinnig zufrieden mit Popeye“, erklärte Will. „Er ist auf diesem Level eigentlich noch ein bisschen grün, aber er ist sehr grundschnell und war gestern auch schon mit dem schnellsten Vier-Fehler-Ritt platziert.“ Die Rede ist von seinem Siegpartner Popeye de Tamise, einem neunjährigen Sohn des Vigo d’Arsouilles. Selbstkritisch fügte Will hinzu: „Ehrlich gesagt war ich mit meiner Runde nicht ganz zufrieden. Ich hätte schöner reiten können, aber Popeye hat mich gerettet. Ich kam etwas unpassend zur letzten Linie, ich war sehr dicht, aber Popeye hat sich richtig angestrengt, alles gegeben und hat meinen Fehler bravourös ausgeglichen.“
42 Paare standen auf der Starterliste in dieser zweiten Qualifikation für den Großen Preis, als 32. Starter ist Will in den Parcours geritten. „Man hat normalerweise einen klaren Vorteil, wenn man gegen Ende dran ist. Dann hat man schon ein paar Reiter angeguckt und kann seinen Parcoursplan gegebenenfalls anpassen. Durch den vielen Regen hatte ich erst gedacht, dass es dieses Mal gar nicht so gut ist, so weit hinten zu starten, aber – und das möchte ich wirklich betonen – der Boden hat wirklich richtig gut gehalten. Das ist schon was besonderes!“
Das war ein großes Kompliment, das nicht zuletzt an Donaueschingens ‚Greenkeeper‘ Heiko Hildebrandt ging. „Er hat sich das ganze Jahr super um alle Rasenplätze gekümmert“, erklärte Turnierchef Matthias Alexander Rath. „Nach dem ganzen Regen war es natürlich auch für uns spannend zu beobachten, wie sich der Boden verhält. Das kann man ja vorher nicht testen. Umso schöner, dass der Boden auch bei diesen Wetterbedingungen immer noch sehr gut bereitbar ist.“
Platz zwei ging im Championat von Donaueschingen nach Frankreich, an Mannschafts-Olympiasiegerin Penelope Leprevost. Mit der zehnjährigen Barbie de la Roque Z beendete sie den 1,50-Meter-Parcours auf Donaueschingens großem Rasenplatz fehlerfrei in 69,70 Sekunden und war damit nur 22 Hundertstelsekunden langsamer als der Sieger. Laura Klaphake und der achtjährige Quizano VDL landeten in 70,08 Sekunden auf Platz drei.
Silke Burger von der Burger Group freute sich: „Die Prüfung hat mir richtig gut gefallen. Wir alle sind sehr glücklich, dass das große Turnier wieder zurück nach Donaueschingen gekommen ist. Es ist eine Bereicherung für die Region und ich freue mich für alle, die gerne schönen Reitsport in tollem Ambiente sehen.“
Zwei auf einen Schlag: Lena Haßmann
2024 ist auch der NÜRNBERGER Burg-Pokal an seine ‚serienhistorische‘ Stätte in Donaueschingen zurückgekehrt. Schon von 2007 bis zum Corona-Jahr 2020 war der Burg-Pokal fester Bestandteil des CHI Donaueschingen. Andreas Politycki, Vorstandsmitglied der NÜRNBERGER Versicherung, erklärte: „Es ist persönlich das erste Mal, dass ich hier in Donaueschingen beim Reitsport war. Die Anlage ist beeindruckend! Außerdem sieht man erstklassigen Reitsport und gut gelaunte Menschen, die sich von dem etwas kälteren Wetter nicht beeindrucken lassen.“
Den Sieg bei dieser siebten von acht Etappen sicherte sich in Donaueschingen Lena Haßmann im Sattel des siebenjährigen Maddox Mart – zur besonderen Freude des Turnierchefs Rath, der Besitzer des Hengstes ist. „Das ist ein sehr cooles Pferd“, ist Lena Haßmann absolut überzeugt. Erst seit drei Wochen steht der Hennessy-Sohn in ihrem Stall. „Da stand natürlich noch alles in den Sternen wie das mit uns beiden gehen kann. Dass wir jetzt hier sind und gewinnen konnten, spricht für einen außergewöhnlichen Charakter des Pferdes.“ Maddox Mart habe zudem überragende Grundqualitäten und sehr wenig Turniererfahrung. „Dass er trotzdem so abliefert, ist absolut besonders.“ Mit 73,610 Prozentpunkten haben sich Haßmann und ihr neuer Partner an die Spitze des Starterfeldes gesetzt. Platz zwei ging an den achtjährigen Franky di Fonteabeti unter dem Sattel des spanischen Olympiareiters Borja Carrascosa. Das Ergebnis für die Zweitplatzierten: 72,293 Prozentpunkte. Die junge Mutter Victoria Nielsen rangierte ihre Prinzessin Paula mit 71,195 Prozentpunkten auf Platz drei und erhielt außerdem den Sonderehrenpreis für besonders harmonisches Reiten.
Zudem hat sich durch die Ergebnisse in Donaueschingen entschieden, dass Haßmanns Chere Celine OLD mit ihrer Wertung für Platz zwei in Elmlohe (72,902 %) nun auch unter die Finalisten gerutscht ist. „Zwei Pferde an einem Tag für das Burg-Pokal-Finale zu qualifizieren, das habe ich bisher auch noch nicht geschafft“, lacht die Siegerin.
Auch Richard Vogel hatte nach seinem unglücklichen Sturz mit Churchill am Vortag wieder allen Grund zur Freude. Im vorangegangenen CSI3* Preis der Fürstenberg Brauerei über 1,45 mit Stechen sicherte sich der Weltranglistenneunte die Siegerschleife im Sattel des neunjährigen Cydello (v. Cascadello).
Das ganze Ergebnis des 1,45m Springens: HIER
Das ganze Ergebnis des Hauptspringens über 1,50m: HIER