Er war selber ganz überwältigt und konnte sein Glück kaum in Worte fassen: Richard Vogel und United Touch S haben bei den German Masters in Stuttgart zum zweiten Mal nach ihrem Debüt 2022 die Weltcup-Etappe gewonnen.
“Ich bin selber sprachlos!”, freute sich der Sieger gegenüber spring-reiter.de nach seinem erneuten Triumph vor heimischer Kulisse. Nur drei Paare hatten den schweren Parcours in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle fehlerfrei absolviert und waren ins Stechen eingezogen. Gleich der erste Starter, Denis Lynch mit Brooklyn Heights (v. Nabab de Reve), hatte den Parcours nach einem fehlerfreien Auftakt trügerisch leicht aussehen lassen. Als größte Fehlerquelle entpuppte sich die Dreifache Komination. Der Aussprung war für die meisten Pferde zu groß. Nicht so für Kevin Staut und seine Dialou Blue PS (Diarado’s Boy), die ebenfalls ins Stechen einzogen. So gar kein Problem stellte der Parcours auch für United Touch S dar. Der große Braune (v. Untouched) spielte förmlich mit den Abmessungen und kam strafpunktfrei ins Ziel.
Im Stechen hatte der Ire Denis Lynch dann, so sagte er selber, “schlechte Karten”: “Wenn Richi mit United Touch S im Stechen ist, da muss man realistisch sein, hat man keine Chance. Mein Pferd ist nicht so schnell wie sein Pferd und so habe ich versucht, die beste Runde zu reiten. ” Denis Lynch wurde mit einer Zeit von 44.36 Sekunden Zweiter. Titelverteidiger Kevin Staut war zwar schneller im Stechen als der Ire, kam jedoch nicht fehlerfrei ins Ziel und musste sich mit Platz drei auf dem Podium begnügen.
Richard Vogel musste dann im Stechen für sich den “Sack einfach nur noch zu machen”: Mit unglaublich engen Wendungen und ambitionierten Linien galoppierte Vogel nach 41.39 Sekunden über die Ziellinie und die jubelnden Fans sprangen aus ihren Sitzen auf und feierten ihren Sieger Richi.
“United hat es mir heute leicht gemacht. Er hat total gut zugehört und sein Bestes gegeben. Ich könnte nicht stolzer auf ihn sein”, lobte Richi am Ende seinen tollen und super entspannten Sportpartner, der auch bei der Siegerehrung total cool blieb. Natürlich war diesmal mehr Druck als bei seinem ersten Sieg vor zwei Jahren: “Damals waren wir noch die Underdogs, aber das hat sich geändert und jetzt ist der Erwartungsdruck schon deutlich höher”, lachte Richard Vogel, der im Dezember mit United Touch S seinen Titel in Genf verteidigen will.
Einen tollen vierten Platz mit lediglich einem Zeitfehler sicherte sich die Norwegerin Victoria Gullicksen mit Mistral van de Vogelzang (v. Elvis ter Putte) vor dem Briten Tim Gredley mit Imperial HBF (v. Glasgow vh Merelsnest) und drei Zeitsprafpunkten.
Ebenfalls im Geld waren Hansi Dreher und sein nach einer Lungenentzündung stark zurückgekehrter Elysium (v. VDL Zirocco) mit einem Netzroller im Umlauf auf Platz elf.
In der Gesamtwertung des Weltcups, Western European League, führt jetzt Kevin Staut knapp vor Richard Vogel für den der Sieg in Stuttgart nach Lyon schon der zweite Weltcup-Sieg der Saison war.
Das ganze Ergebnis aus Stuttgart: HIER
Der Zwischenstand der Western European League HIER