Der Weltranglistenerste Henrik von Eckermann tut es, sein Landsmann Peder Fredricson schwört drauf und auch die Franzosen Julien Epaillard und Simon Delestre sind Überzeugungstäter: Viele Top-Springreiter lassen ihre Spitzenpferde selbst in den schwersten Sand- oder Hallen-Parcours mittlerweile ohne Eisen starten. Auch Olympia-Sieger Christian Kukuk ist längst überzeugt.
“Ich das Gefühl habe, dass sich die meisten Pferde ohne Eisen wohler fühlen. Acht von zehn Pferden laufen bei mir inzwischen ohne Eisen”, erzählt Christian Kukuk im Gespräch beim Festhallen Turnier in Frankfurt.
Die Umstellung seiner Pferde von Eisen auf barhuf fing bei ihm vor zwei Jahren an: “Ich habe das Turnier in Genf geguckt, da waren Henrik von Eckermann, Simon Delestre und Julien Epaillard im Stechen und alle ritten ohne Eisen. Und gefühlt waren sie bei dem Turnier immer vorne dabei. Da habe ich mir gedacht, dass muss etwas Gutes haben und wollte es unbedingt ausprobieren”, erinnert sich Kukuk.
Gesagt getan, bei Mumbai kamen die Eisen zuerst ab. “Bei Mumbai hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass er sich ohne Eisen wohler fühlt. Er fühlt sich leichter und sein Bewegungsablauf ist schneller. Das macht bei uns im Sport natürlich am Ende einen großen Unterschied. Mumbai ist in demselben Parcours, auf denselben Linien, mit derselben Anzahl an Galoppsprüngen ohne Eisen mindestens zwei Sekunden schneller”, erklärt der Olympia-Sieger.
Wer allerdings denkt, er könne ohne Eisen Zeit und Kosten sparen irrt sich. “Es ist klar ein Mehraufwand, weil die Hufe fiel regelmäßiger kontrolliert werden müssen. Man muss halt sicher stellen, dass die Qualität des Hufes gut bleibt, dass keine Risse hinein kommen. Mumbai hat zum Glück total gesunde und solide Hufe. Das kann bei anderen Pferden natürlich anders sein und der Schmied muss auch schon mal alle zwei Wochen kommen und etwas feilen”, erklärt der 34-jährige. Er wird den neuen Trend trotzdem auf jeden Fall beibehalten.