Das Strahlen wollte einfach nicht mehr aus dem Gesicht verschwinden, Hansi Dreher genoss unübersehbar seinen Triumph im belgischen Mechelen: Auf Vestmalle des Cotis (v. Baloubet du Rouet) hatte er gerade mit acht Hundertstel Vorsprung im Stechen die Weltcup-Etappe gewonnen und war damit in der Gesamtwertung auf Platz vier geklettert. Schöner konnte das Jahr 2024, das ja auch Enttäuschungen für ihn parat gehalten hatte, für den Badener nicht enden.
Gilles Thomas hatte mit Ermitage Kalone (v. Catoki) früh, als zweiter Starter in diesem Stechen, alles auf eine Karte gesetzt. Und obwohl er vorher noch erzählt hatte, dass sein zehnjähriger Fuchshengst ja nicht der Schnellste sei, legte er mit ihm eine Wahnsinnszeit hin: 36,22 fehlerfreie Sekunden. Und das blieb das Maß der Dinge – bis als Vorletzter Hansi Dreher mit seinem Fuchswallach den verkürzten Parcours in Angriff nahm. „Ich habe von Sprung zwei auf drei einen Galoppsprung weniger gemacht“, grinste er im Ziel, denn das brachte die Entscheidung. Nach 36,14 Sekunden war die Ziellinie erreicht und ein Heimsieg der belgischen Übermacht verhindert. Der Beifall von den vollbesetzten Rängen war trotzdem überwältigend. Das Grinsen blieb auch, als er bei der Siegerehrung in dem gewonnen BMW mehrere Runden in der Arena drehte. 47.500 Euro in bar gab es noch obendrauf.
Fünf Belgier, zwei Deutsche, ein Niederländer, eine Schwedin und ein Schweizer waren für das Finale nach fehlerfreien Runden qualifiziert. Nur vier Hundertstel langsamer als sein Landsmann Gilles Thomas sicherte sich Pieter Devos als Schlussreiter mit Casual Dv Z (v. Cornet Obolensky) Rang drei vor Gregory Wathelet auf Bond Jamesbond de Hay (v. Diamant de Semilly).
Von der Zeit her wäre Willem Greve mit Highway TN N.O.P. (v. Eldorado vd Zeshoek) noch vor ihm platziert gewesen, aber in der Wendung zur Zweifachen gab es einen leichten Netzroller, was Platz acht bedeutete – unmittelbar vor der zweiten deutschen Starterin: Auch Sandra Auffarth hatte mit Quirici H (v. FRH Quaid) im Stechen unterwegs ein Stange der 1,60m hohen Hindernisse aus der Auflage rollen lassen.
Begonnen hatte der Tag mit einem portugiesischen Sieg und einem zweiten Platz für Deutschland: Im CSI5* Weltranglistenspringen “Last Chance” über 1,50m siegte Rodrigo Giesteira Almeida auf Solidat (v. Semper Fi) im Stechen vor Katrin Eckermann auf Chao Lee (v. Comme il Faut).
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