Als die offizielle Nachricht der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) gestern Abend per email angekommen ist, war Ludger Beerbaum gerade nach einem langen Late-Entry-Turniertag vom Pferd gestiegen und hat sich auf einen schönen Fußball-Abend vorbereitet. „Wir sind alle super happy. Auf diese Zusage hin haben wir uns erst einmal ein kleines Bier genehmigt“, sagt der Hausherr von Riesenbeck International. Jetzt ist es also amtlich: Das Pferdesportzentrum Riesenbeck International ist Ausrichter der Europameisterschaften der Springreiter 2021. Von 30. August bis 4. September wird im großen Rasenstadion an der Surenburg um Medaillen geritten! Das bedeutet einen Ritterschlag für das gesamte Team und die Anerkennung für den Turnierplatz des Pferdemannes Ludger Beerbaum.
Der internationale Verband hat sich die Entscheidung, das Championat überhaupt austragen zu lassen, nicht leicht gemacht: Wegen der Verschiebung der Olympischen Sommerspiele in Tokio von 2020 auf 2021 wurden die Europameisterschaften zuerst abgesagt. Nach dem Appell vieler Reiter, Trainer und auch der Verbände hat der Weltverband die Absage zurückgenommen. „Wir haben daraufhin unsere Bewerbung in den Ring geworfen“, sagt der vierfache Olympiasieger Ludger Beerbaum, der auch sechs Goldmedaillen, dreimal Silber und zweimal Bronze bei Europameisterschaften vorweisen kann. Als Turnierorganisator hat er seit sechs Jahren Erfahrung gesammelt und kann mit der hochmodernen Anlage Riesenbeck International seine eigenen – hohen – Ansprüche umsetzen die Wünsche seiner Kollegen erfüllen.
„Natürlich gibt es immer noch Dinge zu verbessern“, sagt Beerbaum. Die Zusage, die prestigeträchtige Europameisterschaft auszutragen, soll einen weiteren Push geben, an der Perfektion zu arbeiten.
Doch Ludger Beerbaum wäre sich nicht treu, wenn er nicht ein wenig die Euphorie zügeln würde: „Keiner weiß, wie sich die Corona-Pandemie bis 2021 entwickelt. So eine Großveranstaltung will gut durchdacht und umgesetzt werden. Es geht um einen großen Etat, der aufgetrieben werden muss. Wir haben nun bis Ende Januar 2021 Zeit, ins Detail zu gehen. Ich bin zuversichtlich, dass wir nach den drei Monaten Planungszeit das endgültige Okay geben können, die EM bei uns stattfinden zu lassen. “ Jetzt gehe es natürlich auch darum, mit dieser Veranstaltung das Münsterland international zu repräsentieren – und Mitstreiter und Unterstützer zu gewinnen, dass diese EM zu einem unvergesslichen Turnier wird.