Eine Rarität taucht Ende des Monats ganz überraschend bei einer Auktion auf, ein erfolgreicher Springhengst unter lauter Dressurpferden. Die Geschichte dazu scheint vor drei Jahren zu beginnen, aber ist eigentlich irgendwie auch eine der vielen deutschen Nachwende-Geschichten.
Im Jahr 2018 endete die Historie von Prussendorf als Landgestüt Sachsen-Anhalt. Die Anlage war privatisiert worden und wurde an den Unternehmer Carsten Vogel verkauft, der seit 1999 schon das benachbarte Gestüt Radegast betrieb. Aber da gab es noch einen Hengst, den Sohn des berühmten ehemaligen Prussendorfer Landbeschälers und zweifachen Bundeschampions Monte Bellini: Mont Blanc, 2009 geborener Fuchs, gekört und inzwischen unter André Stude siegreich bis S**.
Der Rechtsnachfolger des alten Landgestüts, die Vermögensverwaltungsgesellschaft Sachsen-Anhalt, kümmert sich auftragsgemäß um das „Halten und Verwalten der landwirtschaftlichen Flächenbestände“. Was sollte man da mit einem Hengst anfangen? Da hilft auch die Abstammung Monte Bellini – Askari – For Pleasure nicht weiter, selbst wenn die Legende Kolibri auch noch in der Linie auftaucht.
Ein Anruf beim routinierten Auktionator Volker Raulf brachte die Lösung. Nun wird Mont Blanc, der letzte verbliebene Hengst des ehemaligen Landgestüts Prussendorf, im Rahmen von MennrathS großer Dressurpferde-Hybrid-Auktion bei Sportpferde Scholz in Sassenberg in zwei Wochen, am 28. Februar, als „Nachtrag“ mit unter den Hammer kommen. Der Auktionskatalog hier