Es ist schon beinahe unheimlich. Und ein bisschen grinsen musste er auch, als am Freitag schon wieder die Deutsche Hymne im Parcours erklang. Daniel Deusser fährt in Wellington auf der Überholspur und nun schon den fünften Sieg in Folge ein. Mit Kiana van het Herdershof (v. Toulon), es ist für beide der dritte gemeinsame Sieg in Florida, spielte der 39jährige in dem mit 37.000 Dollar dotierten CSI5* Hauptspringen über 1,45m am Freitag in einer anderen Liga. Als dritter Starter von 56 Paaren hatte der Weltranglistendritte (das wird sich sicher bald ändern) die Stute mit engen Wendungen beinahe auf dem Teller gedreht und war nach nur 59.12 Sekunden im Ziel angekommen. An dieser Marke sollten sich die folgenden Reiter die Zähne ausbeißen. Am dichtesten an diese Bestzeit heran kam ein anderer Wellington-Sieger, McLain Ward. Er hatte als erster Starter mit seinem flinken Holsteiner Catoki vorgelegt und war nach 59.44 Sekunden über die Ziellinie galoppiert. Platz drei ging an Kirsten Vanderveen mit Bull Run’s Faustino de Tili (v. Berlin).
„Ich hatte mir den Ritt von McLain angesehen. Mit Kiana habe ich auch ein sehr schnelles Pferd, aber um hier zu gewinnen, mußte ich die Wendungen einfach noch enger reiten. Und es hat geklappt“, freute sich Deusser nach seinem Sieg. Er lobte auch die Einstellung seiner elfjährigen vom Temperament eher „nervösen“ Stute: „Sie ist von ihren Leistungen hier bisher sehr konstant. Das ist schon unglaublich!“
Daniel Deusser hatte mit seiner Killer Queen VDM (v. Eldorado van de Zeshoek) sogar noch ein zweites Eisen im Feuer. Weil er die Stute für den 401.000 Dollar Grand Prix am Samstagabend vorgesehen hat, pilotierte er die Braune allerdings deutlich ruhiger durch den Parcours. Am Ende standen ein Abwurf und drei Zeitfehler im Protokoll. Ein Ergebnis, das sich sicher auch nicht so schnell wiederholen wird.
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