Vieles ist nach dem beängstigenden Herpes-Ausbruch einer besonders aggressiven Variante bei der CES Valencia Tour inzwischen in geordnete Bahnen gelenkt worden. Aber der Schrecken ist damit noch lange nicht vertrieben, wie die neuesten Meldungen beweisen. Doch wenigstens ein positives Signal gibt es von Tina Gerfer , die genau vor einer Woche zu den Initiatoren der Unterstützungs-Aktion „Reiter helfen Reiter“ gehörte: Heute kam, wie sie spring-reiter.de erzählt, der letzte LKW mit Care-Paketen für die Pferde, Schutzkleidung, Desinfektionsmitteln und Futter bis hin zu Leckerlies in Valencia an. Etliche Aufstellboxen wurden organisiert.
„Ich bin im besten Sinne des Wortes total erschlagen. Es ist einfach überwältigend, was ein paar Menschen, von denen sich viele gar nicht kannten, in so kurzer Zeit zusammen auf die Beine stellen können. Wir können eben doch etwas ändern und bewegen, wenn wir alle zusammen halten und für die Pferde einstehen, die uns allen so viel geben“, freut sich die Unternehmerin über das tolle Team von Reiter helfen Reiter. Dabei agierten die Unterstützer und das Team, betont Tina Gerfer, bei ihren Hilfen alle völlig uneitel und nur zum Wohl der Pferde. Und die Hilfen gab es in allen Formen – als Geld- genauso wie als Sachspenden.
Alle Hilfen, alles Engagement vor allem auch der Ärzte vor Ort haben aber nicht verhindern können, dass am Mittwoch ein weiteres deutsches Pferd in Spanien an Herpes gestorben ist.
Und wieder hat es den jungen deutschen Reiter Tim-Uwe Hoffman getroffen. Nachdem schon zu Beginn des Herpes-Ausbruchs in Valencia seine Top-Stute Casta Lee (v. Cassus), mit der er unter anderem ein U25-Springen beim CHIO Aachen gewonnen hatte, Opfer des aggressiven Virus wurde, musste nun auch seine zweite Schimmel-Stute Call me Cinderella (v. Colman) nach einem zehntägigen Kampf in einer Klinik erlöst werden. Mit der elfjährigen Holsteiner Stute, die gegen Herpes geimpft war, hatte Tim-Uwe Hoffmann schon S*** gewonnen.
Von den sechs Hoffmann Pferden sollen die verbleibenden vier möglichst bald nach Hause kommen. Wenn die nötigen Dokumente da sind, wird es los gehen. Die Tierklinik Lüsche wird den Rücktransport der Pferde begleiten. Der junge Reiter steht noch immer unter Schock, ist seit dem Tod seiner Casta Lee in keinen Sattel mehr gestiegen.
Schlechte Nachriten kamen auch von der australischen Reiterin Amy Graham, die die vergangenen Wochen bei der Sunshine Tour gestartet war. Sechs von ihren acht Pferden, mit denen sie bei der Tour in Spanien war, sind nach der Heimkehr bei einem PCR-Test positiv auf das Herpes-Virus gewesen. Das gab die Reiterin jetzt bekannt. Ihre Pferde habe sie nach der Rückkehr aus Spanien sofort streng isoliert.