Der Ausbruch der aggressiven Herpes-Variante bei der CES Tour Valencia hat sich für Nationenpreisreiter Sven Schlüsselburg zu einer existenzbedrohenden Tragödie ausgewachsen.
„Hinter meinem Team und meiner Familie liegen Wochen der Schlaflosikgkeit und der Verzweiflung. Wir haben durch das Herpesvirus bisher zwei Pferde verloren, sechs der neun gedeckten Stuten haben verfohlt. Wir beürchten, dass wir vielleicht alle Fohlen verlieren“, erzählt der Springreiter. Eines seiner besten Nachwuchspferde, Ciao Bella, kann nicht selbst stehen und hängt in den Seilen. Ihre Zukunft ist ungewiss.
Alle Stallungen seien betroffen, bestätigt Schlüsselburg, von den 60 Pferden bei ihm seien in der vergangene Woche 21 positiv getestet worden.
Erst am zwölften Tag nach seiner Abreise mit seinen acht Pferden habe er von den Veranstaltern in Spanien die Nachricht vom Herpes-Ausbruch erhalten. Wenn er rechtzeitig davon erfahren hätte, wäre er gar nicht nach Hause gefahren, um nicht seinen Hof und seine Existenz zu gefährden.
„Wir hatten mit Valencia ein Turnier ausgewählt, um die Pferde auf die Saison vorzubereiten. Die Pferde waren topfit und haben tolle Runden in Spanien gezeigt. Ich bin mit einem super Gefühl aus Valencia abgereist, sehr lange bevor es Informationen zum Herpesausbruch gab“, erzählt Schlüsselburg, der Anfang März mit seinen Top-Pferden Bud Spencer und Nascari eigentlich zum ersten Mal bei der Longines Global Champions Tour an den Start gehen wollte.
„Einige Tage nachdem die Pferde in Doha gelandet waren, kam die Information aus Valencia, dass dort Herpes ausgeborchen ist. Nascari und Bud Spencer wurden umgehend getestet und isoliert, waren erst negativ und beim zweiten Test dann doch positiv“, erzählte Schlüsselburg spring-reiter.de. Auch die Pferde auf der heimischen Anlage in Ilsfeld zeigten plötzlich Symptome. „Der Alptraum begann, weit über zwei Wochen nachdem ich aus Spanien zurückgekehrt war“, klagt Schlüsselburg. Seine beiden Top-Pferde wurden mittlerweile zweimal hintereinander negativ auf das Herpesvirus getestet und dürfen in etwa drei Wochen aus Doha ausreisen. Derzeit kümmert sich seine Schwester Gabriela in Katar um die Vierbeiner.
Trotzh der schwierigen Situtation findet der 39jährige noch Kraft, sich zu bedanken: „Bei allen, die uns in einer Weise untertützen, die über ein normales Maß hinausgeht, bei meiner Familie, meinen Kunden und vor allem auch bei meinen Mitarbeitern.“
spring-reiter.de wünscht Sven Schlüsselburg, seiner Familie und seinem Team in den nächsten Wochen viel Kraft und wir drücken die Daumen für eine schnelle Genesung der Pferde.