Wenn man ihm am Morgen prophezeit hätte, Du gewinnst heute den Rolex Grand Slam in Rom, hätte er es bestimmt nicht geglaubt, gehofft vielleicht. David Will hat sich selber und die Zuschauer auf der Piazza di Siena überrrascht und sich mit dem bisher größten Erfolg seiner Karriere belohnt. Im Sattel des Holsteiners C Vier (v. Cardento) ließ Will mit zwei tadellosen Runden im enorm schwer aufgebauten Rolex Grand Prix die Weltspitze hinter sich. Und dass, obwohl C Vier im ersten Umlauf sogar noch ein Eisen abgeflogen war.
Wie schwer das Springen tatsächlich war, zeigt die Statistik: Nur fünf Reiter schafften das Kunststück, nach der ersten Runde ohne Fehler zu bleiben. Ungwöhnlich viele Stangen flogen selbst bei den weltbesten Reitern auf den Rasen. So kamen der Weltranglistenerste Steve Guerdat und Venard de Cerisy (v. Open up Semilly) mit ungewöhnlichen 12 Strafpunkten aus dem Parcours, ähnlich erging es McLain Ward mit Contagious (v. Contagio) und seinem Landsmann Kent Farrington mit Gazelle (v. Kashmir van Schutterhof). Auch die deutschen Reiter Marcus Ehning mit Calanda (v. Calido), Kendra Claricia Brinkop mit Kastelle Memo (v. Thunder van de Zuuthoeve) und Patrick Stühlmeyer mit Varihoka du Temple (v. Luigi D’Amaury) kamen allesamt mit 12 Fehlerpunkten aus dem Rolex Parcours.
Und auch in der zweiten Runde der besten 13 Reiter blieben wieder nur drei Doppel-Null. Das er schnell reiten kann, hat David Will oft bewiesen. Und das tat er auch in der zweiten Runde des Rolex Grand Prix. Nach nur 42.34 Sekunden waren Will und sein Brauner im Ziel. Laura Kraut ritt mit ihrem Baloutinue (v. Balou du Rouet) zwar auf Angriff, konnte die Zeit von Will aber nicht mehr knacken und beendete den Parcours nach 44.76 Sekunden. Platz drei mit ebenfalls tollen Runden sicherte sich Jessica Springsteen mit Don Juan van de Donkoeve (v. Bamako de Muze). Platz vier mit einem Fehler am letzten Hindernis ging an Bertram Allen und Pacino Amiro (v. Pacino). Platz fünf mit einem Abwurf in der ersten Runde holten Jerome Guery mit dem Holsteiner Quel Homme de Hus (v. Quidam de Revel).
David Will freute sich nach seinem Sieg besonders über die tolle Leistung seines Wallachs: „Ich wusste immer, dass C Vier das Zeug für 5*-Springen hat. Das hat er auch neulich in St. Tropez gezeigt. Da hatte er noch einen ärgerlichen Fehler, aber ich war mich sicher, dass er das Können und die Einstellung hat und heute hat er seine enorme Qualität bewiesen.“
Das ganze Ergebnis vom Rolex Grand Prix; hier