Nachdem seit Donnerstag die besten Nachwuchspferde und ihre Reiter in Parcours und Viereck um die Titel der Landeschampions gekämpft haben, fanden die Holsteiner Pferdetage am Sonntag mit der Auswahl der Siegerinnen der Verbandsstutenschau und den Championaten der fünf- und sechsjährigen Springpferde einen würdigen Abschluss: La Perla v. Casall wurde als springebetonte Siegerstute herausgestellt, Lady Sunshine v. Amber brillierte im dressurbetonten Ring. Der fünfjährige Hengst Cousin sowie der sechsjährige Verbandshengst Crack, die beide Cornet Obolensky zum Vater haben, verließen den Herbert-Blöcker-Platz in Elmshorn als herausragende Sieger ihrer Landeschampionate.
La Perla v. Casall-Contender präsentierte sich als „Ausnahmestute, die keine Wünsche offen lässt“, wie Zuchtleiter Stephan Haarhoff kommentierte. Die Schwarzbraune stammt aus der Zucht von Katja Claußen-Brühe (Seeth-Ekholt) und vertritt den Stamm 1859. Der Berichterstatter Heinrich Plaas-Beisemann (Fröndenberg) hob außerdem das exzellente Interieur der springbetonten Siegerin hervor. „Sie erfüllt das Idealbild einer Zuchtstute“, ist er sich sicher. Zur Reservesiegerin avancierte eine Tochter des Cascadello I-Chicago Z (Manfred Birchler, SUI) aus dem Stamm 3697, mit Namen Ludina BB. Zweite Reservesiegerin wurde Lalida v. Million Dollar-Calido I (ZG Oldekop, Schönwalde) aus dem Stamm 3389. Alle drei Stuten sind bereits leistungsgeprüft und erhielten somit die begehrte Staatsprämie.
Bei den dressurbetonten Stuten stellte die Prämierungskommission bestehend aus Stephan Haarhoff (Kiel), Jens Hauschildt (Seester) und Heino Kracht (Hamburg) eine Stute aus dem Züchterhaus von Ekkehard Kraas (St. Peter-Ording) als Beste heraus. Lady Sunshine v. Amber-Larimar entspringt dem Stamm 7020 und erhielt die Verbandsprämie. Zur dressurbetonten Reservesiegerin avancierte Lucille v. Zack-Colman (Michael Eitel, Freihung-Thansüss), die ebenfalls die Voraussetzungen für eine Verbandsprämie erfüllt. „Wir haben eine gute Stutenkollektion gesehen, mit der wir – und damit kann ich sicher auch für die Züchter sprechen – hochzufrieden sind“, sagte Zuchtleiter Stephan Haarhoff.
Vom Auktionsfohlen zum Landeschampion
Cousin v. Cornet Obolensky-Cassini I (Joachim Schiedel, Grande), Stamm 2666, wechselte als Fohlen über die Holsteiner Auktion in den Besitz von Manfred von Allwörden, dessen Bereiter Diarmuid Howley den Hengst in Elmshorn gekonnt in Szene setzte. Bereits in der Qualifikation erhielt das Paar eine Wertnote von 8,5 für seine Vorstellung. In der Finalprüfung steigerten sie sich noch einmal und bekamen in beiden Umläufen die 8,8 von der Jury – das bedeutete den Sieg im Landeschampionat der Fünfjährigen. „Dieser Hengst verfügt über gute Reflexe, springt seinem Reiter entgegen und weiß mit seinem Körper umzugehen“, so der Richterkommentar. Intschuschuna SV v. Brantzau-Companiero (Sven Völz, Bienenbüttel), Stamm 730B, und Thea Jelcic sprangen auf die Silberposition, auf Rang drei platzierte Diarmuid Howley den Diamant de Semilly-Contender-Sohn Diamant de Operette VA (Stamm 776) aus der Zucht seines Arbeitgebers Manfred von Allwörden.
Crack in Front
Die Sonne stand schon tief über dem Verbandsgelände in Elmshorn, als ein Schimmelhengst und sein Reiter die Zuschauer zum Jubeln brachten: Crack v. Cornet Obolensky-Candillo (Campos Cria de Caballos de Deporte, ESP), Stamm 1020, und Maximilian Gräfe sorgten im Stechen um den Landeschampionatstitel der Sechsjährigen für angehaltenen Atem – und schließlich für tosenden Applaus. Am Veranstaltungssamstag entschied das Paar bereits die zweite Abteilung der Qualifikation (Wertnote 8,8) für sich, bestätigte die Leistung im Umlauf am Finaltag (8,6) und hatte im Stechen eine blitzschnelle Runde von High Level v. Livello-King Milford xx (Jens Hauschildt, Seester), Stamm 95, und Sven Gero Hünicke zu schlagen. Das gelang ihnen und die Zeit konnte auch von den dann Zweitplatzierten, Caillan v. Casall-Carry (Gerd Ohlsen, Föhr), Stamm 18A2, und Antonia Selina Brinkop, nicht mehr unterboten werden. „Ich bin sprachlos und überglücklich“, sagte Maximilian Gräfe. „Crack hat mir schon im Umlauf ein super Gefühl gegeben und sich im Stechen noch einmal gesteigert, war noch aufmerksamer und energischer“, strahlte Gräfe.
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