Er hat schon Gold mit der Mannschaft bei Olympia gewonnen (im Jahr 2000 mit For Pleasure), war 2010 Mannschafts-Weltmeister (mit Plot Blue) und war dreimal Mannschafts-Europameister, hat den Rolex Grand Prix in Genf und Aachen gewonnen und dreimal des Weltcupfinale: Dass Marcus Ehning, die Nummer 15 der Weltrangliste, es „verschmerzen kann“, jetzt nicht nach Tokio zu fahren, darf man ihm also glauben. Im Interview mit spring-reiter.de am Rande der Global Champions Tour in Berlin erzählt er, dass er schon seit dem vergangenen Jahr beim Thema Olympia „hin- und hergerissen war.“
Er stört sich, wie fast alle Reiter, an dem neuen Reglement der FEI: „Der Druck ist mit vier Reitern schon groß genug“ bei einem Nationenpreis. Er „kann nicht nachvollziehen“, warum jetzt nur noch drei Reiter pro Mannschaft erlaubt sind, ohne Streichergebnis. „Das ist ja bei uns nicht wie bei der Dressur, wo man alles üben kann.“
Marcus Ehning hat jedenfalls drei klare Favoriten für die Medaillen in Tokio: die beiden Briten Ben Maher und Scott Brash sowie seinen deutschen Teamkollegen Daniel Deusser, die Nr. 1 der Weltrangliste.
Der 47-Jährige aus Borken hat jetzt, nach den Erfolgen in Berlin erst Recht – einem zweiten Platz im Grand Prix mit Stargold und einem fünften Platz im Championat von Berlin mit A la Carte NRW –, feste Pläne für die weitere Saison: Für die Europameisterschaft setzt er vor allem auf Stargold. Beim CHIO Aachen plant Marcus Ehning auch mit A la Carte NRW, der nach einer längeren Pause jetzt wieder richtig Tritt gefasst hat.
Wie er Stärken und Eigenheiten seiner Pferde beschreibt und wie er die Corona-Zeit überstanden hat: im kompletten Interview im Video. INTERVIEW: Corinna Philipps Video: Julie Suhr