Am Bundeschampionats-Freitag hatten die Spring-, Dressur- und Vielseitigkeitsponys ihre Finalqualifikation, auf dem Reitpferdeplatz konnten erstmals die dreijährigen Reitpferde und die vierjährigen Reitponys bewundert werden. Die fünfjährigen Dressurpferde nutzten im Kleinen Finale die letzte Chance, sich noch die Finales am Samstag und Sonntag zu qualifizieren und auch die fünf- und siebenjährigen Springpferde erhofften sich, über die zweite Qualifikation dem Ziel „Bundeschampion“ ein Stück näher zu kommen.
Fünfjährige Dressurpferde: Bassantino und Donnovan M gewinnen Kleines Finale
Zwei Hannoveraner teilten sich den Sieg im Kleinen Finale der Fünfjährigen Dressurpferde (Preis der Hengststation Rüscher-Konermann) mit einer Gesamtnote von 8,3. 44 Kandidaten gingen in der Dressurpferdeprüfung Klasse L an den Start. Christian Lanterdinger stellte den Benicio – Fürst Romancier-Sohn Bassantino (Z: Heinrich Behrmann, B: Dr. Jutta Steidl) vor. Sascha Böhnke holte die gelbe Schleife mit Donnovan M v. Dancier – Londonderry, der aus der Zucht von Dagmar Meyer stammt und auch in deren Besitz ist. Für Donnovan M’s Schritt vergaben die Richter Thomas Keller, Nicole Nockemann und Katja Westendarp eine glatte Neun.
Dreijährige Reitpferde: Westfalen-Power
Auf dem Reitpferdeplatz waren am Freitag erstmals die Jüngsten an der Reihe. Bei den dreijährigen Stuten und Wallachen hatte die Westfalenchampionesse Baroness Bibi die Nase vorn. Die farblich von Vater Benicio geprägte „bunte“ Dunkelfuchsstute (MV: Don Romanatic) aus der Zucht und im Besitz von Franz-Georg Ottmann aus Saerbeck überzeugte nicht nur mit drei guten Grundgangarten – Trab 8,0, Galopp 8,5 und die Höchstnote 10,0 für den Schritt – sondern auch durch ihre Rittigkeit. Vorgestellt von Bianca Nowag erhielt die Stute die Wertnote 9,5 für die altersgemäße Erfüllung der Kriterien der Skala der Ausbildung. Zusammen mit einem „Sehr gut“ für Typ und Exterieur beendete die Stute ihren ersten Auftritt in Warendorf mit einer 9,0. Für die Siegerin sowie die weiteren fünf Platzierten geht es Sonntag weiter ins entscheidende Finale.
Auch bei den dreijährigen Hengsten kommt der Sieger der Qualifikation aus Westfalen, und auch er erzielte die Gesamtnote 9,0. For Real stammt ab von Farrell und wurde von Karl-August Schulte-Varendorff (Ibbenbüren) aus einer Mutter von Lord Loxley I gezogen und war einer von drei Hengsten aus dem Dressurstall Helgstrand. die sich dem Richterurteil stellten. Wie bei der bei Westfalenwoche, aus der For Real als Siegerhengst hervorging, saß auch in Warendorf Leonie Richter im Sattel des Hengstes, der für Ausbildung und Rittigkeit die Höchstnote 10 erntete. Für die Grundgangarten gab es die 8,5 (Trab), 9,0 (Galopp) und 8,0 (Schritt), für Typ und Exterieur die 9,5. Insgesamt stellten sich zehn Hengste dem Richterurteil, mit den besten sechs gibt es ein Wiedersehen am Sonntag im Finale.
Vierjährige Reitponys: DSP Herzzauber D und George vorne
Das fängt ja gut an: Jedes Jahr reitet Züchterin Danica Duen junge Reitponys im Viereck erfolgreich in die Warendorfer Medaillenränge. Wenn sie dann noch selbstgezogen und in ihrem Besitz sind wie DSP Herzzauber D v. Herzkönig – Casino Royale K, ist die Freude umso größer. Der Siegerhengst in der Finalqualifikation der vierjährigen Reitponyhengste kommt aus Hessen und entschied den Preis der Ponyforum GmbH (18 Starter) mit einer 9,4 für sich. Dabei gab es drei Mal die 9,5 für Schritt, Ausbildung und Gebäude, die 10 für den Galopp und die 8,5 für den Trab. Somit qualifizierte sich DSP Herzzauber mit sieben anderen Hengsten für das Finale am Sonntag.
Einen deutlichen Favoriten im Feld der 30 Reitponystuten und -wallache hatten die Richter Peter Mannheims, Dr. Carsten Munk und Gerd Wolfgang Sickinger mit dem westfälisch gezogenen George v. Hesselteich’s Golden Dream – FS Cockee Dundee ausgemacht. Was soll da noch im Finale kommen, wenn der von Wibke Hartmann-Stommel vorgestellte Palomino bereits jetzt zwei Zehnen für Trab und Ausbildung, die 9,5 für den Galopp und zwei glatte Neunen für Schritt und Gebäude einheimsen konnte (Gesamtnote: 9,5). Zumal keiner der weiteren Konkurrenten eine Endergebnis über 9,0 erreichte. Der Sieger im Preis der Ponyforum GmbH stammt aus der Zucht von Tanja Schalkamp, gehört Familie von Wulffen und wird am Sonntag im Finale der besten acht Ponys antreten
Siebenjährige Springpferde: Sieg für Hannover in der zweiten Qualifikation
In der zweiten Qualifikation für siebenjährige Springpferde traten 38 Paare in der S*-Springprüfung (In Memoriam Dietrich Schulze) an. Mit Abstand schnellstes Paar waren die Hannoveraner Stute Looping Luna v. Lord Fauntleroy – Calido I mit Richard Vogel (Züchter: Andreas Middelkamp, Besitzer: Sigrist Murphy Andrea & Murphy Kevi).
Fünfjährige Springpferde: Doppelsieg für OS Hengste
Viel besser geht es nicht: Die erste Abteilung in der zweiten Qualifikationsprüfung der 65 fünfjährigen Springpferde in der Klasse M* (Fundis Preis) gewann Patrick Stühlmeyer mit dem OS Hengst Meganus PS von Messenger – Carthago (Züchter und Besitzer: Gestüt Lewitz). Die Richter vergaben für diese Runde im Parcours eine 9,5. Und Patrick Stühlmeyer steuerte für das Gestüt Lewitz noch einen zweiten OS Hengst, den Baloubet de Rouet – Centadel Sohn Beach Boy, zum Sieg in der zweiten Abteilung (9,2). Behält er diese Form mit den jungen Top-Pferden bei, sind Medaillen im Finale greifbar nah.
Springponys: Kleiner Milton ganz groß
Little Milton, benannt nach dem legendären Schimmel Milton des englischen Springreiters John Whitaker, war in der Finalqualifikation der sechsjährigen Springponys Klasse L (Preis von Uvex Sports) mit einer Endnote von 8,8 nicht zu schlagen. Der holsteinisch gezogene Schimmelhengst v. Del Piero – Honsdrug Don Gregory wurde von Stefanie Englert vorgestellt und stammt aus der Zucht von Angelika Jahr (Besitzer: Bernd Hieck). 17 Paare starteten in dieser Prüfung.
Im A**-Parcours präsentierten sich die 27 fünfjährigen Springponys am Freitagmorgen. Die ersten Runden der Top-Fünf belohnten die Richter mit guten Achter-Noten. Mit einer 8,5 konnte sich die westfälisch gezogene Reitponystute Top Gun’s Tiramisu von Top Gun I – Durello mit Reiterin Hannah Kosanetzki in der Prüfung an die Spitze setzen. Gezogen ist die braune Stute von Heinrich Sandhowe und steht im Besitz von Lena und Jan Heitbaum.
Vielseitigkeitsponys: Sieg für Amazing
Auf dem Vielseitigkeitsplatz fiel am Freitag die Entscheidung darüber, welche Vielseitigkeitsponys ins Finale einziehen dürfen. Den Sieg in der Qualifikation (Preis des Reitponygestüts Hof Schierensee) erzielte der in Schleswig-Holstein gezogene Aldan-Sohn Amazing. Der sechsjährige Schimmelhengst wurde von Beate und Volker Paulsen aus Immenstedt einer Mutter des Welsh B-Hengstes Honsdrug Don Gregory gezogen, der auch Muttervater des heutigen Siegerponys im Springen war. Vorgestellt wurde Amazing von seiner erst 13-jährigen Mitbesitzerin Isabelle Grom aus dem bayerischen Scheyern. Ihre Runde durch den 1.300 Meter langen und mit 13 Hindernissen ausgestatteten Geländekurs wurde mit einer 8,6 belohnt. Mit 18 Teilnehmern war die Finalqualifikation noch einmal stärker besetzt als im vergangenen Jahr. Zehn Paare konnten sich fürs Finale empfehlen.
Am Samstag fallen dann die ersten Entscheidungen: Wer wird Bundeschampion der vierjährigen Reitpferde, wer holt den Titel bei den dreijährigen Reitponys? Und auch für die sechsjährigen Dressurpferde wird es ernst.
Zeiteinteilung, Teilnehmer und Ergebnisse unter www.bundeschampionate.tv. Dort geht es auch zu den Tickets und Besucherinformationen.
Achtung: Der Samstag ist ausverkauft. Für Sonntag gibt es nur noch Resttickets und nur online.
Wer übrigens noch eine Impfung braucht: Am Samstag und Sonntag steht von 14 bis 18 Uhr ein Impfmobil des Kreises Warendorf mit vier Coronaimpfstoffen auf dem Veranstaltungsgelände. T. Pantel/ Hb (fn-press)