„Diese EM war einfach fantastisch!“ So lautete das einhellige Fazit der Reiter und Besucher nach den zurückliegenden Tagen bei der Europameisterschaft der Springreiter 2021 in Riesenbeck. Und auch der Präsident der Veranstaltung, Ludger Beerbaum, Turnierleiter Karsten Lütteken, Chair of the FEI Jumping Department, Stephan Ellenbruch und FEI Jumping Director Marco Fusté zogen eine durchweg positive Bilanz.
Ludger Beerbaum war die Erleichterung nach den tollen Tagen in Riesenbeck mit herausragendem Sport und besten Bedingungen anzumerken. Immerhin hatten er und sein Team das Mammut-Projekt EM in nur wenigen Monaten stemmen müssen: „Wir hatten wirklich Glück. Die Umstände hätten dank des Wetters nicht besser sein können.“ Er sei dankbar für das Vertrauen, das ihnen entgegengebracht wurde, fuhr Beerbaum fort. Dass er und sein Team es haben rechtfertigen können, sei aber nicht allein sein Verdienst. „Ich bin ein bisschen stolz. Aber derjenige, der eigentlich das Ruder in der Hand hatte, war ja Karsten.“
Und damit übergab Beerbaum dem Turnierleiter Karsten Lütteken das Wort, den er einst als Sportwissenschaftler an der Universität Köln kennengelernt hatte, als sie gemeinsam eine Kraftmaschine für Pferde entwickelten. Seit 2015 leitet Lütteken nun das Reitsportzentrum Riesenbeck International. Turniere haben hier schon einige stattgefunden, aber die EM ist der bisherige Höhepunkt.
Danach gefragt, ob die Herausforderung größer gewesen sei, als er es erwartet hatte, oder ob alles vielleicht sogar noch ein bisschen besser geklappt habe, antwortete Lütteken kurz und bündig: „Beides!“ Im Großen und Ganzen habe „alles mehr oder weniger perfekt funktioniert“. Dazu zählt auch das in Corona-Zeiten schwierige Thema Zuschauer. 3250 Besucher hatten die Behörden erlaubt. 3250 Gäste erleben heute, wer der neue Europameister der Springreiter wird.
Während die Veranstalter sich in Bescheidenheit übten, hielten die FEI-Vertreter mit ihrer Begeisterung nicht hinter dem Berg. Stephan Ellenbruch: „Ludger hat in den letzten Wochen immer etwas tiefgestapelt und gemeint, das hier würde nicht perfekt werden. Ich wusste das von Anfang an. Denn wem, wenn nicht ihm sollte das gelingen?“
Was seinen persönlichen Eindruck, des Turniers angeht, stellte er fest: „Das Turnier bis jetzt war schlicht und einfach fantastisch. Ich würde noch nicht mal versuchen wollen, ein anderes Wort dafür zu finden – der Turnierplatz ist einzigartig, die Reiter super glücklich.“ Fantastisch war auch das Wort, das er für den Sport fand, der in den vergangenen Tagen in Riesenbeck geboten wurde.
Und auch die Reiter waren voll des Lobes. Martin Fuchs bedankte sich nach seiner Silber-Medaille in der Einzelwertung bei den Europameisterschaften stellvertretend für alle Reiter bei Ludger Beerbaum, in so schwierigen Zeiten eine so gelungene EM in der Kürze der Zeit durchzuführen: „Im Namen aller Reiter möchte ich mich für diese tolle EM bei Ludger Beerbaum bedankten. Wir sind auf vielen Turnieren, wo die Veranstalter zum Teil Jahre haben, um diese auf die Beine zu stellen. Aber kein Event kann es mit dieser EM aufnehmen. Für uns Reiter bist Du, Ludger, wirklich eine Inspiration. Wir nennen dich Legende hinter deinem Rücken.“, lachte Fuchs. Und Ludger Beerbaum war sichtlich gerührt.