Er zählt zweifelsohne zu den erfahrensten und besten Springreitern der Welt. Und das nicht erst seit gestern. Rolf-Göran Bengtsson hat nicht nur mit dem Holsteiner Star-Vererber Casall etliche Große Preise gewonnen und für unvergessene Gänsehautmomente u.a. beim Casall-Aschied in Hamburg gesorgt. Der Schwede holte eine Einzel-Silber-Medaille bei den Olympischen Spielen 2008, war auch in diesem Jahr im siegreichen schwedischen Team bei den Olympischen-Spielen in Tokio dabei. Und wie kommt ein Olympia-Reiter nach Negenbötel, hat er sich verlaufen? Rolf-Göran Bengtsson lacht und schüttelt den Kopf.
„Ich finde es super, dass wir hier in Negenbötel die Gelegenheit haben, junge Pferde voran zu bringen. Die Bedingungen hier sind sehr, sehr gut. Die Parcours und Sprünge sind so, wie man sie auch auf einem internationalen Turnier findet. Da lernen die Pferde wirklich etwas“, so Bengtsson, der von seinem Stall, den er bei Itzehoe mit Ehefrau Evi betreibt, rund eine Stunde zu den Nordic Jumping Events fährt. Klar, dass er das Turnier auch gerne unterstützt und als Sponsor im Boot ist.
Am Wochenende will der Schwede in Elmshorn an den Start gehen, aber natürlich auch die Prag Playoffs gucken. Immerhin sind drei schwedische Kollegen für den Super Grand Prix am Samstag qualifiziert: Der Weltranglistenerste, Peder Fredricson, der Weltranglistendritte, Henrik von Eckermann, und Olympia-Team-Kollegin Malin Baryard-Johnsson. Da heißt es Daumen drücken.
Was ist das Geheimnis der super erfolgreichen Schweden, die Olympia gewannen und derzeit auch die Weltrangliste dominieren? „Die sind einfach eine tolle Truppe, Pferde und Reiter sind sehr, sehr erfahren“, verrät Bengtsson. „Wenn man so ein tolles Team beisammen hat, die Pferde behalten kann, dann wächst natürlich auch das Selbstbewusstsein. Und die Chemie unter uns allen stimmt auch.“
Der 59jährige war beim Olympia-Sieg des Teams in diesem Jahr als Reservereiter mit dabei, kam später bei der Euro in Riesenbeck zum Einsatz. Bei den Prag Playoffs der Longines Global Champions Tour sieht Bengtsson vor allem Peder Fredricson als Favoriten. „Der hat einfach einen super Lauf.“ Aber natürlich traut er den Sieg auch seinen zwei anderen Team-Kollegen ohne weiteres zu. „Das wird richtig interessant und spannend.“
Bengtsson selber will in diesem Jahr noch in Poznan starten. „Und dann ist auch schon Weihnachten.“ Für nächstes Jahr hat er die Weltmeisterschaft in Herning im Visier und natürlich immer wieder Negenbötel.