Für den Einen ist es die Vergoldung der Weihnachts-Bescherung, für den Anderen eine böse Weihnachts-Überraschung und der schwierige Beginn einer ganz neuen Herausforderung: „Don Diarado ist nun auf das Elmgestüt Drei Eichen von Familie Müter, in deren Besitz er ist, umgezogen. Der neue Chefbereiter des Gestüts, Harm Lahde, wird in Zukunft den Erfolgshengst reiten und auf Turnieren vorstellen“, so hat es Rene Tebbel selbst bekannt gegeben:
„Wir sind dem Ehepaar Müter sehr dankbar, dass sie Maurice und Don Diarado in den vergangenen Jahren so unterstützt haben“, betont Vater René Tebbel. „Maurice hat mit diesem Hengst sensationelle Erfolge gefeiert und die ganz große Welt des Springsports erobert. Es gab viele Momente, in denen ich auf die beiden sehr stolz war.“
Sein Sohn, der Reiter, hat dies nicht ganz so kühl gesehen und aus seinem Herzen keine Mördergrube gemacht: „Nach 10 gemeinsamen Jahren hat Don Diarado heute unseren Stall verlassen. Für uns ein unerwarteter und sehr schwerer Abschied.“ Eigentlich war das Paar noch für die London Horse Show gemeldet.
„Seitdem wir ihn 2-jährig auf der Körung entdeckt haben, haben wir den Weg von der ersten Springpferde A bis hin zu den Olympischen Spielen gemeinsam bestritten“ blickt Maurice Tebbel mit Wehmut zurück. „Bereits 9-jährig gewannen wir die GCL Etappe in Hamburg sowie die Team Bronze Medaille bei der WM in Tryon. Im letzten Jahr entwickelte er sich nochmals enorm und sprang konstant abnormale Runden. Alleine in 24 von 29 Runden blieb er in dieser Saison ohne Springfehler. Sieg im GP in Hagen, Opglabbeek und im Nationenpreis von Sopot, Platz 2 im 4* GP in Mannheim & dem Nationenpreis in St. Gallen, Platz 3 im 5*. Das Ziel für die kommende Saison war die WM in Herning, doch dieser und viele weitere Träume gehören nun der Vergangenheit an. Es ist immer hart sein bestes Pferd zu verlieren, doch Don Diarado ist für uns viel mehr als das – ein absolutes Weltpferd und Familienmitglied. Mach’s gut Doni, wir werden dich sehr vermissen.“ Eins blieb Maurice Tebbel nur noch zu sagen: „Danke Doni, für alles!“
Für die Hengststation Tebbel folgt wenigstens noch die gute Perspektive: „Nach seiner Sportkarriere kommt Don Diarado wieder zurück auf die Hengststation Tebbel, um dort seine wertvollen Gene weiter zu vererben. Der von Dirk Lohmann gezogene Spitzenvererber blickt bereits stolz auf diverse gekörte Söhne, darunter auf den Siegerhengst der OS-Körung 2018, Don Tryon, dessen Vollbruder ein Jahr später ebenfalls Prämienhengst wurde. In diesem Jahr stellte Don Diarado erneut den Siegerhengst, dieses Mal bei der Körung in Redefin.“
Aber Maurice Tebbel steht jetzt erst einmal ohne seine beiden Top-Partner da und muss für seine weitere Karriere neue vierbeinige Partner aufbauen. Denn auch sein zweites Spitzenpferd wird nicht mehr mit ihm an den Start gehen: „Im kommenden Jahr wird sich Chacco’s Son von der sportlichen Bühne verabschieden. Bei unserer Hengstschau am 19. Februar werden wir diesen Hengst gebührend feiern, ab dann wird der Ausnahme-Vererber per Frischsamen ganz unseren Züchtern zur Verfügung stehen“, erklärte René Tebbel.
Mit Chacco’s Son gehörte Maurice bei den Europameisterschaften 2017 zum ersten Mal zum deutschen Championatsteam. Im selben Jahr und auch ein Jahr darauf verhalfen Chacco’s Son und Maurice dem deutschen Team jeweils zum Sieg im Nationenpreis in Aachen. Ende 2021 zeigte der Chacco Blue-Sohn beim Finale der Longines Global Champions Tour in Prag noch einmal, dass er top in Form ist und platzierte sich mit herrlichen Nullrunden. Sein siebenjähriger Sohn Chacco’s Light ist bereits auf bestem Weg, in die Hufstapfen seines Vaters zu springen – in Aachen und Samorin beispielsweise demonstrierte er Springklasse mit souveränen fehlerfreien Parcours. Chacco’s Light ist einer von zahlreichen Chacco’s Son-Nachkommen, die im Springsport auf sich aufmerksam machen, und einer von bisher fünf gekörten Söhnen.