Am 13. Oktober 2019 jubelten vier ägyptische Reiter, weil sie nicht nur sensationell den Nationenpreis in Marokko gewonnen, sondern sich damit zugleich auch die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio gesichert hatten. Zum ersten Mal für Ägypten seit den Spielen in Rom 1960. So dachten es jedenfalls Sameh El Dahan, Abdel Said, Mohamed Taher Zeyada und Nayel Nassar. Doch die Enttäuschung folgte bei der Nominierung durch den ägyptischen Verband: Zwei der Erfolgsreiter waren plötzlich nicht dabei.
Als Erster verkündete Sameh El Dahan danach, als Konsequenz nicht mehr für Ägypten zu starten, sondern in Zukunft unter der britischen Fahne anzutreten. Kurz darauf folgte der Wechsel des Zweiten, von Abdel Said nach Belgien. Aber im Gegensatz zu seinem neu-britischen Freund gab er keine öffentliche Erklärung ab. Erst jetzt ist es auch aus ihm herausgebrochen und er hat auf seinem Facebook-Account den Präsidenten des Ägyptischen Olympischen Komitees, Hisham Hatab, direkt attackiert:
„Ich habe mich entschieden zu schreiben, um meinen ägyptischen Landsleuten eine bessere Chance zu geben, die Wahrheit zu erfahren.“ Er wirft Hisham Hatab vor, dass „Sie alle Erfolgschancen für ein Weltklasse-ÄGYPTISCHES Team zerstört haben. Ich bin von Ihrem Verhalten angewidert, alle Entscheidungen, die Sie getroffen haben, waren ausschließlich auf Ihren persönlichen Nutzen und gegen den ägyptischen Pferdesport ausgerichtet. Ich weiß, dass diese Nachricht für Sie und Ihre Bande nichts bedeutet, aber ich möchte, dass alle meine Mit-Ägypter wissen, wie ich mich fühle und wie traurig ich bin zu sehen, wie Sie den ägyptischen Pferdesport und unseren Traum zerstörten, Ägypten eine Medaille zu bringen, was das wichtigste Ziel war, für das wir in den letzten 10 Jahren gearbeitet haben. Sie sollten wissen, dass Sie und Ihre korrupte Crew das ägyptische Team für Ihre persönlichen Ziele zerstört haben.“
Die persönliche Abrechnung Abdel Saids endet mit den Worten, er “habe immer meinen Kopf gesenkt und mein Bestes für mein Land im Parcours gegeben, aber ich konnte nicht durchhalten, während ich sah, wie alles zerstört wurde, was wir aufbauten.“