An diesen beiden Brüdern ist vieles ungewöhnlich – und das beginnt schon bei ihrem Geburtstag: Auf den Tag genau im Abstand von zwei Jahren kamen sie zur Welt und feiern heute deshalb wieder einmal gleichzeitig Geburtstag in Herford: Wolfgang und Klaus Brinkmann. Der Eine seinen 72., der Andere seinen runden 70. Geburtstag. spring-reiter.de gratuliert diesen beiden Brüdern herzlich, denen die deutsche Reiterei viel zu verdanken hat.
Beginnen wir mit dem runden Geburtstag: Klaus Brinkmann, geschäftsführender Gesellschafter der bugatti Holding Brinkmann, wurde als zweiter Sohn des Bekleidungsunternehmers Friedrich Wilhelm Brinkmann am 23. Mai 1952 in Bielefeld geboren. Dem Vater ist es gelungen, einen Ein-Mann-Betrieb in eines der größten deutschen Bekleidungsunternehmen zu verwandeln (Jahresumsatz im Jahr 2021: 152 Millionen Euro, u.a. mit den Marken bugatti, Wilvorst, Eduard Dressler, Pikeur, Eskadron).
Nach seinem Abitur besuchte Klaus Brinkmann zwischen 1971 bis 1972 die Bundeswehrsportschule Warendorf. Sein Studium als Diplom-Betriebswirt schloss er 1979 erfolgreich ab. Nach einem einjährigen Praktikum bei der Firma Durban Clothing in Südafrika
übernahm er 1981 die Geschäftsführung der Firma Odermark in Goslar. Fünf Jahre später wurde Klaus Brinkmann gemeinsam mit seinem Bruder Wolfgang Geschäftsführender Gesellschafter der bugatti Holding Brinkmann. Gemeinsam führten sie das vom Vater ererbte Unternehmen auf dem Erfolgsweg weiter.
Zu den vielen Ehrungen für diese Lebensleistung gehörte 2011 die Auszeichnung als Unternehmer des Jahres in Ostwestfalen-Lippe. Zusätzlich ehrte der damalige Bundespräsident Joachim Gauck Klaus und Wolfgang Brinkmann 2013 für jahrzehntelange außergewöhnliches Engagement im wirtschaftlichen Bereich mit dem Bundesverdienstkreuz.
Inzwischen ist längst die nächste Generation mit an Bord: Julius Brinkmann wurde 2015 ebenfalls Teil der Geschäftsführung, während Lena Brinkmann das Designteam der bugatti Womenswear leitet.
Neben beruflichen und ehrenamtlichen Herausforderungen gehören die Brüder Klaus und Wolfgang Brinkmann zu den ganz großen Förderern des Reitsport.
Der mehrfache Deutsche Meister der Amateurspringreiter Klaus Brinkmann ist seit 2007 Präsident des Amateur-Springreiterclubs Deutschland sowie Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins von Lützow Herford. Sein Bruder Wolfgang ist seit Olympia 1988 in Seoul selbst eine deutsche Springsport-Legende: Gemeinsam mit Ludger Beerbaum, Dirk Hafemeister und Franke Sloothaak holte er im Mannschaftsspringen die Goldmedaille – und entschied sich dann zu einer einmaligen Geste, die hinterher mit mehreren Fair-Play-Preisen kaum genügend gewürdigt werden konnte: Er verzichtete auf seinen Start im Einzelwettbewerb, für den er qualifiziert war. Er überließ seinen Platz statt dessen dem Fünften im Team, dem Holsteiner Karsten Huck, der sich auf besondere Weise revancierte: Auf Nepomuk holte er in einem legendären Finale Bronze. Über das Siegerpaar Pierre Durand und Jappeloup wurde später ein erfolgreicher Kinofilm gedreht.
Als sein Vater 1994 starb, gab Wolfgang Brinkmann den Leistungssport auf. Seit 1997 betreibt er mit seiner Ehefrau Petra und den Söhnen Markus und Thorsten einen Reitstall mit über 50 Pferden in Herford. Von 1990 bis 2012 war Brinkmann Vorsitzender des Deutschen Reiter- und Fahrerverbandes. Danach wählten ihn die Mitglieder zum Ehrenpräsidenten.