Bei der ersten Prüfung der offenen Deutschen Meisterschaft für Männer und Frauen ging es in einen S****-Parcours über bis zu 1,60m hohe Sprünge – und das gleich zweimal auf demselben Weg. Als es in der zweiten Runde ernst wurde, als nämlich diejenigen loslegten, die aus der ersten Runde fehlerfrei herausgekommen waren, da übernahm plötzlich eine Amazone die Führung: Marie Ligges lieferte mit Corcovado L (v. Cornet Obolensky) zwei blitzsaubere Umläufe ab. Am Ende, bei der Siegerehrung, bedeutete dies für sie Rang sieben.
Denn die berühmten Schnellreiter unter den deutschen Herren wollten schließlich sich selbst an die Spitze der Zwischenwertung auf dem Weg zur Meisterschaft setzen. Und so war Felix Haßmann mit SIG Hawkeye (v. Amadeus) wieder einmal der schnellste Doppelnuller und holte sich den Sieg der ersten Meisterschafts-Prüfung. Er weiß ja, wie das weitergehen kann: 2019 lieferte er mit Cayenne WZ fünf fehlerfreie Runden ab und sicherte sich damit die Deutsche Meisterschaft. Allerdings kennt er seinen diesjährigen Sportpartner noch gar nicht so gut. Erst kürzlich in Groß Vieglen war das Paar schon erfolgreich unterwegs.
„Ich bin ihn früher schon mal geritten, dann wurde er von seinem Besitzer vorgestellt und nun habe ich ihn seit einem knappen halben Jahr wieder unter dem Sattel“, verrät Felix Hassmann spring-reiter.de. Und er lobt den 12jährigen KWPN-Wallach: „Er hat Vermögen ohne Ende, das ist gar kein Problem. Leider wird er mir manchmal noch etwas stark“, erzählt der Sieger nach seinem Triumph. Heute hat es mit Gas und Bremse schon mal gut geklappt. Und sein Reiter hofft: „Das ist einer für höhere Aufgaben.“
Wie es weitergehen kann, weiß auch der Zweitplatzierte des Freitag. Mit dem erst neunjährigen Hannoveraner Wallach Starissa (v. Stakkato Gold) war Mario Stevens bei dieser ersten Prüfung in Balve zweitschnellster Doppelnuller, im Jahr 2018 sicherte er sich den Deutschen Meistertitel nur sechs Wochen nach einer schweren Operation und vier Wochen, nachdem er damals seinen Partner Talisman de Mazure in seinen Stall bekommen hatte.
Als Dritter beeindruckte einmal mehr Marcus Ehning alle mit zwei vorzüglich hingezirkelten Nullrunden auf A la Carte NRW (v. Abke) – mit seinem zweiten Eisen im Feuer, platzierte er sich zusätzlich auf Rang neun in der Zwischenwertung: Funky Fred (v. For Pleasure) hatte im ersten Umlauf einen Netzroller.
Das komplette Ergebnis der ersten Prüfung hier