Das war spannender als jeder Krimi: Immerhin ging es um den Sieg im traditionellen Mercedes-Benz Nationenpreis in Aachen. Acht Teams traten unter Flutlicht im ausverkauften Stadion vor 40.000 Zuschauern gegeneinander an, und die Namen auf der Startliste lasen sich wie das WHO is WHO der internationalen Springreiter-Elite. Als erste Starterin für Deutschland ging Jana Wagers mit dem Holsteiner Limbridge (v. Limbus) in den Parcours. Und enttäuschte die Hoffnung des Bundestrainers Otto Becker nicht: Mit nur einem einzigen Zeitfehler hatte sie den anspruchsvollen Parcours ohne einen einzigen Abwurf bewältigt. Pech hatte dagegen der zweite Starter für die deutsche Mannschaft: Christian Kukuk und Mumbai (v. Diamant de Semilly) erwischte es auf der Schlußlinie in der Dreifachen-Kombination, acht Strafpunkte standen am Ende im Protokoll. Zur gleichen Zeit waren die Briten mit Ben Maher und Faltic HB sowie mit Harry Charles und Romeo (v. Contact van e Heffinck) ohne Strafpunkte aus dem Parcours galoppiert. Dann griff Janne Friederike Meyer-Zimmermann mit ihrem Messi van’t Ruytershof (v. Plot Blue) ins Geschehen ein – und blieb fehlerfrei. Und auch André Thieme und seine Ausnahme-Stute DSP Chakaria (v. Chap) leisteten sich keinen einzigen Fehler. Da war der Jubel im Aachener Stadion riesengroß und die Deutschland-Fahnen wurden geschwenkt.
In Runde zwei mussten die Deutschen kurz zittern, nachdem bei Jana Wagers und Limbridge eine Stange gefallen war. Aber dann zeigten auch Christian Kukuk und Mumbai, warum der Bundestrainer sie ins Team geholt hat: Das Olympia-Paar drehte einer super tolle Runde in der Soers. Und dann lieferte Janne Meyer zum zweiten Mal für das Team Germany ab: Doppel-Null! Was für eine Leistung. Am Ende standen für die Deutschen nur fünf Strafpunkte im Protokoll, so dass Schlußreiter André Thieme gar nicht mehr antreten musste und seine Chakaria für den Rolex Grand Prix am Sonntag schonen konnte. Denn das zweitplatzierte Team, die Belgier, hatte insgesamt 8 Strafpunkte eingesammelt. Einziger Doppel-Nuller war in diesem Team Jerome Guery mit seinem Quel Homme de Hus (v. Quidam de Revel). Auf Platz drei mit ebenfalls acht Strafpunkten sprangen die Briten, allerdings mit der schlechteren Zeit. Tolle Doppel-Nullrunden für das britische Team ritt Harry Charles mit seinem Romeo.
Das schönste Schlusswort sprach Europameister André Thieme: „Das erste Mal hier mitmachen und dann gleich gewinnen – das ist wirklich was Besonderes!“
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