Das konnte ja auch nicht mit rechten Dingen zugegangen sein: Mick Haunhorst, einer von Deutschlands stärksten Junioren-Reitern, hatte in der entscheidenden zweiten Runde der Europameisterschaft in Oliva mit seiner zehnjährigen Holsteiner Stute Clarimo’s Girl zwei Abwürfe. Statt das Team nach vorne zu bringen, wie von allen erwartet, wird er zum Streichergebnis.
Nein, das ging auch nicht mit rechten Dingen zu, sondern unter großen Schmerzen. Ohne dass es jemand im Publikum mitbekam, hatte er die Zähne zusammengebissen, weil er sein Team nicht hängen lassen wollte, und sich durchgekämpft. Er hatte vor dem Ritt gedacht, es seien nur Prellungen und ein paar blaue Flecke, die ihn schmerzten – aber nach dem Ritt folgte die Diagnose: Schlüsselbeinbruch! Und jeder, der dies einmal am eigenen Leib erlebt hat, weiß, wie weh das tut. Und zwar schon ohne aufs Pferd zu steigen oder gar die 13 Hindernisse à 1,40m eines EM-Parcours zu bewältigen.
Der Auslöser war kein typischer Reitunfall, sondern „der Weg aufm Roller mit Papa zum Platz war zu holprig“. Der Reiter ging „kopeister“. Die EM ist jedenfalls jetzt für ihn leider vorzeitig vorbei.
Alle Hochachtung für diese Superleistung von Mick Haunhorst, seinen Kampfeswillen – vor allem aber: Gute Besserung!