Auf der Startliste für die Longines Global Champions League Etappe am kommenden Wochenende steht er noch neben Christian Ahlmann, Daniel Deusser, Christian Kukuk, Gerrit Nieberg und Philipp Weishaupt. Aber Tobias Meyer wird dort nicht starten. Denn wie spring-reiter.de exklusiv erfuhr, hat der Deutsche Meister des Jahres 2021 gerade, quasi über Nacht, den Stall gewechselt!
Johannes Heinrichs, Geschäftsführer von Heinrichs Horses, hatte sich nicht nur einen Traum von einer Reitanlage im niederländischen Weert erfüllt, sondern auch gleich noch einen zweiten, indem er seinen Bereiter Tobias Meyer mit seinem besten Pferd Greatest Boy-H auch bei der Global Tour mitreiten ließ. Der weitere Erfolgsweg schien unaufhaltsam, als sich das Paar vor zwei Wochen auch noch im ersten gemeinsamen CSIO5* Nations Cup von Hickstead mit dem Team Deutschland nach zwei fehlerfreien Umläufen und mit einer Null von Tobias Meyer und dem elfjährigen sprunggewaltigen Wallach im Stechen auf Rang zwei platzierte. In der Weltrangliste kletterte er unter die Top 100, auf Rang 88.
Doch der Weg ist nun zu Ende, und der 34jährige Reiter hat ohne Greatest Boy-H seine Prioritäten neu gesetzt. Gegenüber spring-reiter.de erklärte Tobias Meyer das so: „Nach einer sehr erfolgreichen Zeit in den Niederlanden habe ich mich entschieden, wieder in meine alte Heimat zurück zu gehen. Wir haben Familie, Freunde, alles hier und ich möchte auch, dass meine Tochter hier in Deutschland zur Schule geht. Ich bin der Familie Heinrichs sehr dankbar für die vielen gemeinsamen Erfolge.“
Seine neuen Partner sind für ihn alte Bekannte, mit denen er schon früher zusammengearbeitet hat: Aleksandr Onishchenko und das Gestüt Sprehe. Der ehemalige ukrainische Oligarch, der jetzt endlich auf gesicherter rechtlicher Basis in Deutschland leben und agieren darf, ist voller Vorfreude: „Er bekommt etwa zehn Pferde von mir.“ Mit den Starts in der Global Tour, die von Heinrichs finanziert wurde, ist für dieses Jahr erst einmal Schluss. Nicht, weil Onishchenko es sich nicht leisten will, sondern weil die Transferfenster für diese Saison geschlossen sind. Tobias Meyer, so sagt es sein neuer alter Förderer, „soll erst einmal die neuen Pferde reiten“, sich mit ihnen einspielen, aber „dann nächstes Jahr“ soll er auch wieder bei der Longines Global Champions Tour an den Start gehen.
Tobias Meyer erzählt, dass er neben den Pferden von Aleksandr Onishchenko auf dem Gestüt Sprehe in Menslage auch deren Pferde reiten wird. „Mir steht auch offen, Pferde von anderen Leuten zu reiten. Ich freue mich sehr auf unsere gemeinsame Zukunft.“