Es ist eine Premiere bei den Bundeschampionaten in Warendorf, sozusagen ein Klassentreffen: Zum ersten Mal sind Achtjährige und Ältere dabei, die alle eine Voraussetzung erfüllen müssen: Sie waren schon einmal in jungen Jahren erfolgreiche Teilnehmer der Bundeschampionate. Und diese illustre Runde trug unter sich am Freitagabend den Großen Preis von Warendorf aus, ein S**. Sieger wurde der zehnjährige Westfalen-Hengst United Touch S (v. Untouched), der 2017 im Finale der Fünfjährigen unter Hendrik Dowe Zweiter geworden war, diesmal unter Richard Vogel.
Es war zugleich der Höhepunkt des Tages, dotiert mit 25.000 Euro. 41 Pferde standen auf der Starterliste, zwölf beendeten den Parcours strafpunktfrei und erreichten somit das Stechen. Parcoursbauer Peter Schumacher hatte mal wieder beim Aufbau ein feines Händchen bewiesen.
Richard Vogel (Dagobertshausen) und United Touch S galoppierten nach 39,28 Sekunden über die Ziellinie, damit waren sie elf Hundertstel schneller als Catch (0/39,39) unter Rolf-Göran Bengtsson. Der in Holstein lebende schwedische Weltklassereiter hatte mit dem Holsteiner Schimmelhengst lange das Feld angeführt, schlussendlich stand das Paar auf Platz zwei. Platz drei ging an Stephan Naber (Werne) und Cyber Zirkeline, die zehnjährige westfälische Tochter des Comme il faut (0/41,11 Sek.)
Turnierleiter Markus Scharmann ist sehr zufrieden mit der Resonanz der Reiter auf die in diesem Jahr erstmalig angebotenen Prüfungen für achtjährige und ältere Springpferde im Rahmen des Bundeschampionats. Jeder Reiter durfte bis zu drei Pferde an den Start bringen. „Die neue Springprüfung soll Reitern und Besitzern neben den in allen Finals deutlich erhöhten Preisgeldern einen neuen Anreiz bieten nach Warendorf zu kommen. Wer etwas aus dem hohen Norden oder dem tiefen Süden lediglich ein Pferd für das Bundeschampionat qualifiziert hat, fährt wohl eher, wenn er noch einen ehemaligen Championatsteilnehmer an den Start bringen kann“, erklärt Scharmann die Beweggründe für die Erweiterung des Angebots auf dem Springplatz.
Patrick Stühlmeyer, Bereiter im Stall Paul Schockemöhle, befürwortet wie viele seiner Reiterkollegen die Einführung des zusätzlichen Springens: „Ich hätte mir auch ein Springen nur für Hengste vorstellen können, aber dies ist auch gut. Die Rechnung geht ja auf, dass der eine oder andere Reiter noch gern ein weiteres Pferd mitbringt. Und bei der Dotierung ist das ja auch ganz attraktiv.“ (fn-press)
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