Das war schon eine Herkules-Aufgabe, was die Parcours-Bauer für den mit 3 Millionen Kanadischen Dollar dotierten Rolex Grand Prix in Spruce Meadows auf den Rasen gestellt hatten. Erst der 20. Reiter schaffte es, den schweren Kurs ohne Fehler zu bewältigen: Der erst 24jährige Belgier Gilles Thomas und André Thiemes Ex-Sportpartner, der Holsteiner Aretino, schafften das Kunststück. Denn es gab etliche Klippen in dem Parcours. Nach einer Chinesischen Mauer ging es auf gebogener Linie auf das Wasser zu und von da aus direkt in eine Dreifache. Hier kamen viele nicht heil heraus. Und wer bis dahin ohne Fehler geblieben war, den erwischte es oft an einem total unauffälligen, aber sehr schmalen einfarbigen Steilsprung. So auch Gerrit Nieberg und seinen Ben in Runde eins.
Spannend machte es dann der Titelverteidiger Steve Guerdat mit seinem Venard de Cerisy. Denn diese beiden blieben ebenfallsohne Abwurf. Wie am Schnürchen lief es auch für Daniel Deusser und seine Rolex Grand Prix Siegerin aus Aachen 2021, Killer Queen VDM, die beiden blieben ebenfalls ohne Fehl und Tadel. Auch McLain Ward und HH Azur mischten ohne Abwurf vorne mit.
In Runde zwei kehrten dann nur noch die zwölf besten Paare zurück. „Die zweite Runde ist noch mal viel schwerer als die erste. Die Pferde brauchen eine Menge Kraft, Mut und müssen den speziellen Moment fühlen“, brachte es Eric Lamaze vor der zweiten Runde auf den Punkt.
Gerrit Nieberg und Ben blieben diesmal ohne Abwurf und beendeten den Rolex Grand Prix mit einem tollen fünften Platz. Nur drei Starter schafften am Ende die Doppel-Null-Runde und mussten ins Stechen um den Sieg: Steve Guerdat, Gilles Thomas und Daniel Deusser. Nachdem Steve Guerdat einen Abwurf im Stechen kassiert hatte und Gilles Thomas sogar zwei Stangen aus den Auflagen schubste, musste Deusser ’nur‘ noch fehlerfrei bleiben. Er behielt die Nerven und pilotierte seine Queen fehlerfrei durch den Parcours – 3 Nullrunden und das war nach den Siegen in Aachen 2021 mt Killer Queen und in s’Hertogenbosch im März 2022 mit Scuderia 1918 Tobago Z der dritte Rolex Grand Prix Sieg für Daniel Deusser. „Vor der dritten Runde war ich tatsächlich etwas nervös. Aber zum Glück hat es ja alles geklappt. Drei fehlerfreie Runden, ich bin unglaublich stolz auf mein Pferd“, freute sich der strahlende Sieger im Anschluß.
Einen Bonus zusätzlich zur Preisgeld gab es allerdings diesmal nicht, da Deusser den Bonus „2 aus 4“ des Rolex Grand Slam schon bei seinem Sieg im März kassiert hatte. Jetzt beginnt für ihn allerdings eine neue Zeit-Rechnung. In Genf im Dezember könnte er bei einem erneuten Rolex Grand Prix Sieg wieder einen ordentlichen Bonus gewinnen. Er wird es versuchen.
Platz zwei im Rolex Grand Prix von Spruce Meadows ging an den Titelverteidiger Steve Guerdat vor Gilles Thomas. Auf Platz vier sprang der Mexikaner Eugenio Garza Perez mit Contago vor Gerrit Nieberg und Ben.
Das komplette Ergebnis hier