Der Weltcup Grand Prix von Helsinki blieb, vom Publikum intensiv bejubelt, in Skandinavien. Bis zur letzten Starterin im Stechen über den engen 1,60m-Parcours, in dem die Sprünge extrem schnell aufeinander folgten, sah es nach einem deutschen Doppelsieg aus, aber dann ließ die Schwedin Angelica Augustsson Zanotelli ihre zwölfjährige, von Natur aus schnelle Kalinka van de Nachtegaele (v. Epleaser van T’Heike) fliegen und sicherte sich mit einer Sekunde Vorsprung den Sieg samt 55.000 Euro Preisgeld.
Gerit Nieberg hatte auf Blues d’Aveline CH (v. Baloussini) als zweiter Starter eine auch stilistisch vorzügliche, lange bestehende Bestzeit vorgelegt und damit die flotte Startrunde von Gilles Thomas auf Luna van het Dennehof (v. Prince van de Wolfsakker) um fast eine Sekunde unterboten. Bei dieser Reihenfolge blieb es erst einmal – auch, weil manche Jagd auf die Bestzeit mit einem Abwurfan dem Steilsprung nach der zweifachen Kombination ausgebremst wurde. Als fünfter Starter schob sich der Ire Thomas Ryan mit Springfield (v. Stakkato Gold) zwischen die beiden vorläufig Führenden. Als Drittletzte kam Janne Friederike Meyer-Zimmermann mit Buettner’s Minimax (v. Cornado NRW in die Halle, unterbot mit vollem Körpereinsatz auf dem Weg zum Schlusssprung Thomas Ryan und setzte sich auf den zweiten Platz hinter ihren deutschen Team-Kollegen Gerrit Nieberg. Jack Whitaker nach ihr war ebenfalls schnell, aber kam auch nicht heil über den Schicksals-Steilsprung.
Ja, und dann beendete Angelica Augustsson Zanotelli den Traum vom deutschen Doppelsieg, nachdem es bei ihr im Umlauf noch mehrfach beunruhigend geklappert hatte. Am lautesten jubelte ihr Ehemann Marlon Modolo Zanotelli am Rande, der auf Grand Slam VDL (v. Cardento) im Umlauf ungewöhnliche zwölf Punkte eingesammelt hatte und deshalb dem Stechen zusehen musste. Und noch ein Reiter freute sich mehr über den tollen Ritt der Partnerin als über seinen eigenen: Jordy van Massenhove war mit Equine America Verdiamo Z (v. Verdi TN) zwar im Stechen, aber hatte dort zwei Abwürfe, während nach ihm seine Freundin Victoria Gulliksen auf Equine America Papa Roach (v. Perigueux) eine flotte Doppelnull ablieferte und Sechste hinter Gilles Thomas wurde. Wie hatte die Norwegerin vor dem Einritt ins Stechen noch gesagt: „Ich hoffe, dass ich Papa Roach für immer reiten darf.“
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