Gestern musste er sich noch mit Platz zwei in der Großen Tour in Riesenbeck International begnügen: Heute reichte es im Grand Prix endlich für die Siegerschleife. Jens Baackmann und die Clarimo-Tochter Caja galoppierten im Stechen nach 41.09 Sekunden über die Ziellinie und waren nicht zu schlagen.
Hinter Baackmann sortierte sich der Niederländer Willem Greve auf dem zehnjährigen Hengst Highway (0/41.23) ein vor Stefan Engbers auf dem neun Jahre alten Westfallen-Wallach Baju (0/41.80).
Einen tollen und spannenden Kurs hat Parcourschef Olaf Herrmann mit seinem Team in die festlich geschmückte Veranstaltungshalle gezaubert! Es ging um die beiden großen Weihnachtsbäume herum, eine dreifache Kombination, Tripplebarre und Wendungen wurden abgefragt beim schweren CSI** Springen, das 1,45 Meter hohe Hindernisse hatte. Von 58 Paaren blieben 14 Reiter mit ihren Pferden fehlerfrei und qualifizierten sich bei schönster Weihnachtsmusik für das Stechen. Mit dabei der nach zwei sehr schweren Stürzen wiedergenesene Philipp Schulze Topphoff mit seiner Stute Carla. Erst seit kurzem ist der U25-Reiter, der als Youngster Teammitglied der Berlin Eagles in der Global Champions League war, im Turniersport zurück. Er belegte nach fehlerfreiem Ritt den fünften Platz.
Den Stall von Ludger Beerbaum vertrat die Finnin Noora Pentti mit ihrer Stute Con Caya. Sie belegte am Schluss nach einem Fehler im Stechen Platz acht. Und zu erwähnen Mia Charlotte Becker mit ihrem Lasse K. Die Medien-Management-Studentin reitet seit einiger Zeit unter Anleitung des Stalles Beerbaum und präsentiert sich in immer besserer Form mit schönen Erfolgen. Sie erreichte als Schnellste das Stechen, endete nach zwei Abwürfen auf dem elften Platz. Ihr Vater, der Bundestrainer der Springreiter Otto Becker, feierte am Samstag seinen 64. Geburtstag, der ihm von Tochter Mia mit selbstgebackenem Kirschstreuselkuchen und Sahne versüßt wurde. Zu einer ihrer berühmten Tortenkreationen reichte dieses Mal die Zeit nicht.
Gesehen – und abwesend – beim Turnier: Judy-Ann Melchior, Chefin des Gestüts Zangersheide, reiste täglich frühmorgens allein aus Marl an, um hier mit Angelique Rüsen, der Bereiterin ihres Lebensgefährten Christian Ahlmann, die Pferde vorzustellen. Im Youngster-Cup gewann „Angie“ mit dem Solid Gold Z-Sohn namens Super Gold Z in schönster und Manier und ungefährdet. Judy-Ann, immer im Einsatz als fürsorgende Mutter, Chefin eines Unternehmens und Reiterin in einem, meisterte ihre Aufgabe ebenfalls tadellos: mit dem sieben Jahre alten Didjy Doda Z platzierte sie sich im Finale der Kleinen Tour. Es geht auch ohne den Gatten, der diesmal zuhause bei den Kindern blieb.
Gerne wäre sicher auch Katrin Eckermann in den Sattel gestiegen. Doch die in Riesenbeck gern gesehene Reiterin postete am Samstagvormittag – gezwungenermaßen – ein Video vom Münsteraner Wochenmarkt. Anfang der Woche hatte sie sich bei einem Sturz vom Pferd das Schlüsselbein gebrochen.
Auch bei Familie Beerbaum waren die Damen ohne den Chef unterwegs: Während Mama Arundell mit Tochter Cecilia beim Jugendturnier in Aachen am Start war, nahmen die Profireiter des Stalles Ludger Beerbaum, Philipp Weishaupt und Christian Kukuk im spanischen La Coruna am Weltcupturnier teil.
Zum Jahresende der Turniersaison mit vielen Late-Entry-Events während der Wochen, den Zwei-Sterne- und Amateurturnieren, zieht der Geschäftsführer von Riesenbeck International, Karsten Lütteken, ein Fazit: „Dieses Jahr sehen wir als ein Zwischenjahr nach dem Kraftakt der Europameisterschaften 201, den großen Umbauarbeiten mit den Turnierplätzen, Stallungen, der Renaturierung der Flötte und vielen anderen Aktivitäten. Es gab die Gelegenheit zum Durchatmen, Nacharbeiten. Wir haben viele Kleinigkeiten verbessert und angepasst, um auf die Bedürfnisse der Sportler einzugehen. Ebenso konnten wir damit beginnen, das Jahr 2023 vorzubereiten, das wieder ganz im Zeichen des internationalen Spitzensports steht.“
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