André Thieme war beinahe sprachlos. Und das ist wirklich selten. Überwältigt vom Kampfgeist seiner Ausnahme-Stute DSP Chakaria (v. Askari) rang er nach Worten. Gerade hatten der Europameister mit seiner EM-Stute nach Stechen den 1,60m Grand Prix beim CSI4*-W in Ocala gewonnen. Zum ersten Mal in seiner Karriere.
„Ich bin im Himmel. Ich habe es schon so oft gesagt. Ich liebe diese Stute, ich bin so stolz auf sie, auf ihren Kampfgeist, ihre Einstellung“, sprudelte es aus André Thieme nach seinem Triumph beim Live Oak International heraus.
Immerhin elf Paare hatten im letzten Weltcup-Springen der Nordamerika League ihr Ticket für das Stechen gelöst. Es ging um wertvolle Weltcup-Punkte mit Blick auf das Finale im April in Omaha. Als erster Starter musste MacLain Ward, derzeit gefühlt auf jedem Turnierplatz unterwegs, im Sattel der Holsteiner Stute Callas (v. Casall) vorlegen. Die Zeit von 38.73 Sekunden war gut und hätte für Platz zwei gereicht. Hätte, wäre da nicht eine Stange gefallen und so rutschte der Rolex Grand Prix Sieger vom letzten Wochenende auf Platz sechs.
André Thieme startete im Mittelfeld und ging im Stechen sofort zum Angriff über. Nach 38.28 Sekunden war die Reise für die beiden zu Ende und niemand kam fehlerfrei auch nur annähernd an diese Zeit heran. 73.458 Dollar Preisgeld gab es für den Sieger, der in zwei Wochen beim Rolex Grand Prix in Wellington an den Start gehen will.
„Danach hoffe ich auf den Einsatz bei einigen Nationenpreisen. Dann steht der CHIO Aachen fest im Kalender“, erzählte Thieme, der nach dem Rolex Grand Prix in Wellington zurück nach Deutschland fliegt. Natürlich möchte er bei der Europameisterschaft Ende August in Mailand auch seinen Titel verteidigen. Wenn der Bundestrainer Otto Becker ihn läßt. Heute wird allerdings erst mal gefeiert. Und auf den Grand Prix Sieg angestoßen.
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