Die Jahrestagungen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) haben in diesem Jahr in München stattgefunden. Auf Einladung des Bayerischen Reit- und Fahrverbandes (BRFV), des Landesverbandes der Bayerischen Pferdezüchter (LVBPZ) und des Bayerischen Zuchtverbandes für Kleinpferde- und Spezialpferderassen (BZVKS) trafen sich Vertreter aus Pferdesport und -zucht, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Zentrales Thema im Verbandsrat war eine Anpassung der Mitgliedsbeiträge, der die Mitglieds- und Anschlussverbände mehrheitlich zustimmten.
„Der Krieg in der Ukraine und die Folgen daraus stellen uns alle vor enorme finanzielle Herausforderungen“, stellte FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach in seinem Bericht dar. „Das hemmt auch unseren Sport, der sich ja im letzten Jahr nach der Pandemie gut hätte erholen können. So gehen die Starterzahlen auf den Turnieren nicht so in die Höhe, wie wir uns das wünschen würden. Und dann kommt auch noch die GOT dazu, deren Auswirkungen jeden Tag offensichtlicher werden.“
Die aktuelle Situation des FN-Haushaltes wurde von René Straten, FN-Geschäftsführer Personal und Finanzen, vorgestellt. Um diesen nach mehreren Jahren mit roten Zahlen mittelfristig wieder zu konsolidieren und die immer mehr werdenden Aufgaben, wie insbesondere die Digitalisierung oder auch der Erhalt der „Social License“, der gesellschaftlichen Akzeptanz von Pferdesport und Pferdezucht, bewältigen zu können, wurde seit einem Jahr für eine Anpassung der Mitgliedsbeiträge geworben.
„Digitalisierung kostet natürlich Geld. Diese muss vorangetrieben werden, um auf dem Markt bestehen zu können oder wir werden als Verband und Sport abgehängt. Wir haben die Hosen heruntergelassen und ihnen die Einsparungen gezeigt und erläutert. Diese betragen seit Beginn der Pandemie zirka 5 Millionen Euro. Sämtlich mögliche Einsparungen wurden erbracht, ohne größere Aufgaben abzuschaffen. Darüber hinaus haben wir weitere Aufgaben übernommen beziehungsweise unsere Bemühungen intensiviert. Denken wir an die Themen Tierwohl, Kinderschutz und Prävention gegen sexualisierte Gewalt“, sagte Straten und wies auch auf neue Herausforderungen wie den Erhalt der „Social License“ und das Thema Nachhaltigkeit hin.
Die Abstimmung im Verbandsrat erfolgte in geheimer Wahl. Mit einer Mehrheit von 103 zu 63 Stimmen bei 24 Enthaltungen stimmten die Mitgliedsverbände der Beitragsanpassung zu. Diese umfasst eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge um 1,50 Euro je Reitvereinsmitglied und eine Steigerung um insgesamt 165.000 Euro durch die 25 deutschen Pferdezuchtverbände. Insgesamt macht dies ein Volumen von rund einer Million Euro aus.
FN-Präsident Hans-Joachim Erbel kündigte darüber hinaus die Einrichtung einer Arbeitsgruppe für die nachhaltige Finanzierung des Verbandes an, in der alle Aufgaben und Risiken überprüft und geprüft werden soll, welche alternativen Einnahmequellen generiert werden können. (fn-press/Hb)