Der Sieg in der traditionsreichen Badenia beim Mannheimer Maimarkt ging nach spannendem Stechen an die jüngste Teilnehmerin, an Sanne Thijssen. Nachdem vor ihr als vierter Starter im Stechen Weltmeister Henrik von Eckermann auf seiner eisenlosen Dzara Dorchival (v. Qlassic Bois Margot) mit 42,68 eine Superzeit fehlerfrei vorgelegt hatte, nahm die Niederländerin als Fünfte die Herausforderung an. Auf dem siebzehnjährigen Con Quidam RB (v. Quinar Z) fegte sie in einer Weise durch die Strecke, dass am Rande nicht nur ihrem Landsmann Willem Greve ein ums andere Mal der Atem stockte, er nur noch stöhnen konnte: „Oh Gott, Sanne!“. Ihre Wendung zum dritten Sprung war so eng, dass der Wallach kurz davor fast stehen blieb – und dann doch alles ohne Stangenberührung abschnurrte. Nach 41,65 Sekunden war das Paar im Ziel, rund eine Sekunde schneller als der Dauersieger aus Schweden. Das war der Sieg!
Als Erste war Sophie Hinners mit Addresse (v. Messenger) ins Stechen der acht Besten eingeritten. Sie hatte als Erste die Null im Parcours geschafft, aber in der Entscheidungsrunde fiel an Sprung fünf eine Stange. Sie war am Ende die Zweitschnellste, aber rutschte durch den Fehler auf Rang sechs.
Zweiter Starter war Ulrich Hensel, der mit Doppelnull auf Europa H (v. Escudo I) ins Ziel kam und Fünfter wurde. Nach ihm ließ auch Vladimir Tretera auf Gangster v.H Noddevelt (v. Eldorado vd Zeshoek) unterwegs eine Stange rollen: Platz sieben in der Endabrechnung.
Sanne Thijssen freute sich nach ihrem Sieg: „Con Quidam und ich sind schon seit 10 Jahren ein Team, wir kennen uns in- und auswendig. Er ist so ein Kämpfer, ich liebe dieses Pferd.“
Nach der fulminanten Runde von Sanne Thijssen standen noch drei auf der Liste: Stefan Engbers, der erfolgreiche Nationenpreis-Debütant von Mannheim, blieb mit Baju NRW (v. Balou du Rouet) trotz schnellen Tempos auch im Stechen fehlerfrei und sortierte sich als Dritter ein. Noch eine zügige fehlerfrei Runde gab es von Marcel Marschall auf Coolio (v. Casalito), was mit Rang vier belohnt wurde.
Stefan Engebers war das Wochenende beinahe wie ein Traum: „Das werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Zwei tolle Runden im Nationenpreis und dann auch noch Platz drei im Großen Preis. Mannheim ist mein neues Lieblingsturnier. Dieses Pferd springt einfach bedingungslos, egal ob Wasser oder Mauer, der zuckt nie. Dabei sind wir solche Dinge ja nun auch noch nicht zu oft gesprungen.“
Nicht nur Partner Richard Vogel und dessen Freundin Sophie Hinners in der „Kiss and Cry Area“ waren voller Spannung, als David Will als Letzter einritt. Schließlich hat er einen Ruf als extrem schneller Stech-König. Doch irgendwie war mit Zaccorado Blue (v. Zirocco Blue) diesmal der Wurm drin: Gleich am ersten Sprung gab es einen Fehler, ein zweiter folgte – Platz acht.
Dass die Badenia wieder einmal ein ganz besonders anspruchsvolles Springen war, zeigte sich schon beim ersten Boxenstopp, als nach dem 24. von insgesamt 57 Startern eine Pause zur Bodenpflege eingelegt wurde: Von diesen 24 hatte es noch keiner geschafft, mit einem Null-Fehler Ritt den CSIO3* Parcours über 1,60m zu absolvieren, den Christa Jung ihnen da aufgebaut hatte. Am dichtesten dran waren Jörne Sprehe und Hot Easy (v. Andiamo Z), denen es als Einzigen gelang, die Hindernisse ohne Abwurf zu absolvieren, allerdings kamen sie mit einem für sie ungewöhnlichen Zeitfehler ins Ziel: 76 Sekunden betrug die erlaubte Zeit, bei 76,37 Sekunden blieb die Uhr für sie im Ziel stehen. Zweitbester Deutscher bis zur Halbzeit waren die Deutschen Meister Mario Stevens und sein Starissa mit einem Abwurf. Aber nach der Schlepp-Pause änderte sich dann doch das Bild sofort: Gleich danach lieferte die erste Starterin Sophie Hinners auf Addresse die erste, so lange erhoffte Nullrunde ab – die erste von insgesamt acht.
Das komplette Ergebnis hier