Sie war die Einzige, die über drei schwere Runden im Kampf um die Deutsche Meisterschaft der Springreiterinnen in Balve ohne einen Abwurf blieb: Mylen Kruse und der 13jährige Westfale Cha Mu (v. Cornado II) leisteten sich insgesamt nur zwei Zeitfehler. Im S3*-Finale am Samstag in Balve über zwei Runden standen die 23jährige aus Zeven und der einst von Martin Fuchs gerittene auffällig gezeichnete Schwarz-Braune am Ende als die verdienten Sieger da.
„Der Sieg hier bei der Deutschen Meisterschaft kam für mich sehr, sehr unerwartet. Daher bin ich auch total glücklich. Ich habe Cha Mu vor drei Monaten von meinem Chef Patrick Döller übernommen“, verrät die neue Deutsche Meisterin. Die beiden sind also noch in der Kennlern-Phase. „Ich finde so langsam heraus, wie ich ihm gerecht werden kann“, erzählt Mylen Kruse, die ihre Ausbildung im Stall von Janne Meyer absolviert hat. Auch der Charakter von Cha Mu kommt seiner Reiterin entgegen: „Er ist total verschmust, im Parcours dafür total fokussiert.“
Platz zwei ging an die Deutsche Meisterin von 2018, Angelique Rüsen. Im letzten Jahr stand die Bereiterin von Christian Ahlmann noch als Dritte auf dem Podium. In diesem Jahr sprang sie mit dem erst achtjährigen Crowny (v. Crown Z) auf den zweiten Platz. Das Paar leistete sich über drei Runden lediglich einen Netzroller, ein Paar für die Zukunft. Die Silber-Medaillen-Gewinnerin freute sich über die tolle Leistung ihres Sportpartners Crowny: „Ich kenne das Pferd schon lange, habe ihn ausgebildet seit er vier Jahre alt ist. Daher ist das heute für mich etwas ganz Besonders. Crowny war schon Vize-Weltmeister bei den 6jährigen. Ich bin einfach stolz und dankbar, dass ich so ein Pferd reiten darf.“ Balve sei eines ihrer Lieblingsturniere. „Hier kann immer alles passieren, man muss einfach bis zum Schluss kämpfen.“
Das Podium komplett machte Mynou Diederichsmeier, Deutsche Meisterin von 2019, mit der Hannoveraner Stute Quick and Fly (v. Quaid). Auch dieses Paar hatte lediglich einen Abwurf über drei Runden, allerdings das schlechtere Zeitverhältnis. „Mit meinem Fehler am Donnerstag gingen meine Medaillen-Hoffnungen eigentlich baden. Dann doch noch eine Medaille zu gewinnen, ist ein toller Bonus“, freute sich Mynou Diederichsmeier, die die Stute selber auf einem kleinen Turnier entdeckt hat.
Knapp an einer Medaille vorbei ritt die Weltmeisterin Simone Blum. Mit der neunjährigen Ovanna DW (v. Jamal vd Heffinck) ging ebenfalls nur eine Stange zu Boden.
Co-Bundestrainer Marcus Döring freute sich im Anschluss: „Wir haben eine spannende Deutsche Meisterschaft gesehen mit Top-Bedingungen. Am Ende wurde alles noch mal durcheinander gewürfelt. Besonders fasziniert hat mich Angi Rüsen mit dem jüngsten Pferd. Hut ab, das war toller Sport.“
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