Das schaffte sonst keiner: Marcus Ehning und Priam du Roset (v. Plot Blue) haben sich über fünf schwere Runden bei den Deutschen Meisterschaften in Balve nicht einen einzigen Fehler geleistet und sich somit souverän und voll verdient die Goldmedaille und den Meistertitel gesichert. Seine letzte Goldmedaille bei einer DM holte Ehning 2002. Der Kampf um den begehrten Titel musste allerdings im Stechen entschieden werden. Auch Maurice Tebbel und sein erst neunjähriger Chacco’s Light (v. Chacco’s Son) waren über vier Runden ohne Strafpunkte geblieben.
Und da hatte Ehning anfangs eigentlich nicht die besten Karten, wie er vorher selbst sagte: „Ich kann den eigentlich nicht schnell reiten, der weiß dann immer nicht wohin mit sich“, sagte er kurz vor dem Stechen. Aber auch dieses Mal blieb der große Braune ohne Abwurf und war nach 37.53 Sekunden im Ziel. Dann kam Maurice mit Chacco’s Light und war schneller und zwar deutlich. Nach 35.08 Sekunden war das Paar im Ziel, doch die letzte Stange fiel aus den Auflagen und aus Gold wurde Silber für Maurice.
„Ich bin eigentlich ganz froh, dass ich nach so vielen Jahren immer noch dabei bin“, lachte Ehning nach seinem Sieg. Sein Pferd habe die Medaille auch verdient. „Er ist sehr beständig gegangen, ich bin total stolz auf ihn“, so Ehning, der die DM zuletzt 2002 gewonnen hat.
Dabei hatte Marcus seine Zusage für Balve erst in der letzten Minute erteilt. „Ich dachte, ich müsste für mein Team Valkenswaard United in Cannes reiten. Das war auf der Kippe, aber dann hat es doch mit Balve geklappt, das hatte ich auch immer im Hinterkopf.“ Die Entscheidung Sauerland statt Côte d’Azur hat er sicher nicht bereut.
Auch der Vize-Meister war mit seiner Silber-Medaille glücklich: „Ich bin super zufrieden mit meinem Pferd, er sprang alle Runden überragend. Ich habe Marcus am Donnerstag gefragt, was er hier will und warum er nicht in La Baule oder Cannes ist. Ich hatte schon so eine Vorahnung“, lachte Maurice Tebbel im Anschluß. Er hofft jetzt auf ein Ticket für den CHIO Aachen.
„Balve ist immer wegweisend für die ganze Saison, daher bin ich natürlich auch total happy, wie es gelaufen ist“, brachte es der Bronze-Medaillen-Gewinner Max Weishaupt auf den Punkt. Er hatte mit seiner Omerta Incipit (v. Levisonn) vier Strafpunkte im Protokoll und das reichte für Platz drei auf dem Podium. Schon 2021 waren die beiden als Zweite in Balve auf dem Treppchen.
Vierter wurde Max Haunhorst mit seinem Carlo (v. Cassus), auch dieses Paar hatte nur einen Abwurf, aber die schlechtere Zeit. Platz fünf sicherte sich Rene Dittmer mit Burlington Riverland (v. Mylord Carthago) mit fünf Fehlern in der Endabrechnung. Dittmer gewann zudem die Einzelwertung der Prüfung, den Großen Preis von Balve.
Für den neuen Deutschen Meister geht es in zwei Wochen mit Priam in Rotterdam weiter. Dann starten die Beiden im Nationenpreis.
Und Co-Bundestrainer Marcus Döring freute sich zum Abschluss: „Wir haben hier spannenden Sport bis zum Schluss gesehen. Morgen werden wir entscheiden, wer nach Aachen darf.“
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