Bei der Westfälischen Herbst-Auktion standen 50 Reitpferde und -ponys zum Verkauf. Im Rahmen der OnLive-Auktion fanden am Samstagabend 41 Auktionskandidaten zum Durchschnittspreis von 33.195 Euro einen neuen Besitzer. Vier der angebotenen Pferde kosteten über 100.000 Euro. Zur Preisspitze avancierte Eleven HW. Der Sohn des Escamillo/Den Haag war seinen neuen Besitzern 155.000 Euro wert.
In dem qualitätvollen Auktionslot folgte ein Highlight dem anderen. Besondere Begehrlichkeiten weckte vor allem die Kopfnummer 8. Der gekörte Hengst Eleven HW (Z.: Roukaz Soufiah, Ostbevern; Ausst.: Horse Sales LLC, Florida, USA) stand besonders hoch im Kurs der Kundschaft vor Ort und an den Bildschirmen zu Hause. Unter dem Sattel von Stefanie Ahlert war der bildschöne Hengst bereits siegreich in Reitpferde- und Dressurpferdeprüfungen der Klasse A. Auch seinen 50-Tage-Test in Adelheidsdorf im vergangenen Jahr verlies der Sohn des gefragten Vererbers Escamillo als strahlender Sieger. Höchstnoten von 9,0 erhielt er für Interieur, Charakter, Leistungsbereitschaft sowie Trab und Galopp. Lange kämpften Kunden aus Belgien und Schweden online um den Zuschlag für den bildschönen Hengst. Der aus einer Mutter v. Den Haag/Prinz Segelhorst gezogene Elven HW wurde mit dem 70. Gebot für 155.000 Euro zugeschlagen. Es freuen sich Kunden aus Belgien über den neuen Star in ihrem Stall.
Auch die Kopfnummer 4 weckte hohes Interesse bei der internationalen Kundschaft. Verano Gold (Z.: Bernhard Schrapper, Grönheim; Ausst.: Eckhard Witthake, Recke) überzeugte während der gesamten Auktionszeit mit enormer Bewegungsqualität und Leistungsbereitschaft. Der dreijährige Hengst ist ein Sohn des Viva Gold, der im vergangenen Jahr den Siegerhengst auf der Westfälischen Hauptkörung stellte. Zum Sensationspreis von 1,2 Millionen Euro wurde V-Power, der wie Verano Gold aus einer Mutter von Fidertanz gezogen wurde, im vergangenen Jahr auf dem Westfälischen Hengstmarkt versteigert. Mit diesem bereits turniersportlich erprobten Verano Gold präsentiert sich nun der erste Jahrgang des Viva Gold unter dem Sattel. Und das mit großem Erfolg! Ausgestattet mit besten Reiteigenschaften ließ dieser Braune die Herzen der Kunden höher schlagen. Nach einem spannenden Bieterduell schlug Auktionator Thomas Münch seinen Auktionshammer bei 112.000 Euro auf das Pult. Kunden aus Deutschland, die online ihr Gebot abgegeben hatten, dürfen diesen Ausnahmehengst nun weiter ausbilden.
Ein weiteres dressurbetontes Reitpferd wurde im sechsstelligen Bereich zugeschlagen. Gleich mit der Kopfnummer 2 betrat die bewegungsstarke Staatsprämienstute Diadora die Auktionshalle. Die Tochter des Diamond Deluxe/Ehrenstolz entspringt der Erfolgszucht der Familie Ulmker. Sie glänzen auf dem Westfälischen Auktionsplatz schon seit vielen Jahren mit den qualitätvollen Nachkommen ihrer Pferdezucht. So auch in diesem Herbst. Bereits auf der diesjährigen Elite-Schau überzeugte die vierjährige Stute mit ihrer Qualität. Die Endringstute von 2023 beendete ihre Stutenleistungsprüfung mit einer Endnote von 8,27. Für Schritt und Rittigkeit zückte die Richtergruppe damals die 9,0. Turniersportlich bereits von ihrer Besitzerin Christiane Ulmker siegreich in Reitpferdeprüfungen vorgestellt, weckte die Braune das Interesse zahlreicher Kaufinteressenten. Am Ende schlug Thomas Münch bei einem Gebot von Kunden vor Ort seinen Auktionshammer bei 105.000 Euro auf das Pult.
Den Auftakt des Lots springbetonter Auktionskandidaten machte mit der Kopfnummer 3 Coletta (Z.: Franz Becker, Metelen; Ausst.: Ludger Kuhn, Gronau-Epe). Die typschöne Schimmelstute überzeugte bereits im Sommer auf der Westfalen-Woche in Münster-Handorf. Mit Top-Noten wurde die Tochter des Checkter/Lordanos hier Westfalen-Championesse der vierjährigen Springpferde. Bereits 2022 zeigte sie ihre Qualiäten, als sie auf dem Endring der Westfälischen Elite-Schau zu bewundern war. In ihrer Zuchtstutenprüfung erhielt sie die Traumnote von 9,0 im Freispringen. Nach einem spannenden Bieterduell wurde Coletta für 105.000 Euro zugeschlagen.
Mit einem Gesamtumsatz von 1.361.000 Euro wechselten am Abend 82 Prozent der angebotenen Auktionskandidaten den Besitzer. Vier der verkauften Pferde knackten die magische Marke von 100.000 Euro. Die dressurbetonten Reitpferde kosteten durchschnittlich 37.423 Euro, die springbetonten Reitpferde 26.708 Euro. In ihr neues Reitpony investierte die Kundschaft durchschnittlich 22.500 Euro. Zehn der verkauften Offerten werden zukünftig außerhalb von Deutschland beheimatet sein.