Sie haben es sich so verdient: Die Deutsche Mannschaft von Otto Becker mit Jana Wargers, Christian Kukuk, Hans-Dieter Dreher und Richard Vogel hat das Nationenpreisfinale in Barcelona mit drei lupenreinen Runden und Null-Fehler-Punkten auf dem Konto souverän und überlegen für sich entschieden.
Dabei hatte der Parcours von Santiago Varela schon einige Tücken und sorgte bei Richard Vogel für einiges Kopfzerbrechen: „Der Kurs hat mir schon Kopfschmerzen gemacht, insbesondere die Schlusslinie mit der Dreifachen-Kombination, weil mein Pferd einen so großen Galopp hat und es für ihn eng wird.“ Otto Beckers trockene Antwort zu Vogel: „Dann nehme halt eine Aspirin.“
Den Auftakt für Team Germany in Barcelona machte Jana Wargers mit Dorette (v. Dollar du Murier). Am Donnerstag noch ohne Fehler, unterliefen der 31-jährigen ausgerechnet im Finale zwei Netzroller. Das war Pech und setzte ihre Team-Kollegen natürlich erst einmal ordentlich unter Druck.
„Jana kennt mich schon ganz gut. Sie weiß, dass ich auch mal etwas mehr Druck brauche und es hat ja funktioniert“, schmunzelte Christian Kukuk nach seiner starken und fehlerfreien Runde mit Checker (v. Comme il Faut).
Wir haben hier mit einem starken Team gekämpft, ich war etwas traurig nach dem Fehler am Donnerstag darum wollte ich es heute besser machen. Das hat geklappt“,, lachte Christian Kukuk nach seiner lupenreinen Runde im Sattel von Checker (v. Comme il Faut). Auch Ludger Beerbaum, extra angereist aus Riesenbeck, war mehr als zufrieden mit der Leistung seines Reiters und klopfte im anerkennend auf die Schulter. Erst im Juli diesen Jahres hatte Kukuk Checker von Beerbaum übernommen.
Dann war Hansi Dreher an der Reihe. Und auch auf ihn und seinen gewaltig springenden Holsteiner Elysium (v. VDL Zirocco Blue) war Verlaß. „Mein Pferd war heute wieder super, ich hatte etwas Glück an 5a, aber das war mein Fehler. Elysium ist super in Form.“ Für seine zwei Null-Runden winkt Hansi zusätzlich zum Preisgeld noch ein schöner Bonus oben drauf.
Als letzter Reiter für Deutschland hatte Richard Vogel das Heft in der Hand. „Wenn er Null bleibt, haben wir schon gewonnen, auch mit einem Fehler stehen wir noch oben auf dem Podium“, rechnete Team-Tierartzt Jan Hein Swagemakers aus. Richard Vogel und United Touch S (v. Untouched) legten los und die Kopfschmerzen waren umsonst gewesen. Der Hengst mit scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten spielte förmlich mit den Abmessungen. Auch die Dreifache – kein Problem. Fehlerfrei – Ziel und SIEG für Team Deutschland.
„Wir hatten ein ganz starkes Team hier, dass gibt natürlich großes Selbstvertrauen. Das Jana gleich zu Anfang zwei Fehler hatte, war natürlich Pech, aber sie war auch dafür verantwortlich, dass ich nach ihrer Null-Runde am Donnerstag gar nicht mehr reiten musste. Bisher kam ich mir bei diesem Turnier beinahe so vor, als wäre ich nur Zuschauer. Das wollte ich heute ändern und zum Glück hat das auch geklappt.
Auch für den Bundestrainer Otto Becker war es der „perfekte Tag“: „Ich bin super happy und total stolz auf meine Mannschaft, sie sind alle so gut geritten. die ganze Woche über. Sie haben sich den Sieg hier wirklich mehr als verdient und ich bin stolz Teil so eines Teams zu sein.“
Zweiter wurde die Mannschaft aus Frankreich mit Simon Delestre und I Amelusina, Francois Xavier Boudant mit Brazil du Mezel, Olivier Perreau mit Events Dora D’Aiguilly und Julien Epaillard mit Dubai du Cedre mit acht Strafpunkten auf dem Konto. Platz drei auf dem Podium sicherten sich die Belgier mit Koen Vereecke, Nils Bruynseels, Wilm Vermeir und Gregory Wathelet.
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