Hansi Dreher siegt in Österreich und übernimmt die Führung in der BEMER Riders Tour

“Er sprang heute wieder genial und hat es mir als Reiter leicht gemacht,” lobte Hans-Dieter Dreher seinen Sportpartner Vestmalle des Cotis, der ihm in diesem Jahr seinen zweiten Etappensieg bescherte. Dreher und der erfahrene Fuchswallach, der schon viele Große Preise gewinnen konnte, beendeten den zweiten Umlauf der siebten Wertungsprüfung fehlerfrei und in 34.67 Sekunden. Damit verwiesen sie den Sieger der Qualifikation, den Niederländer Jur Vrieling auf Griffin van de Heffinck, ganz knapp auf den zweiten Rang (35.94). Der dritte Platz ging ebenfalls nach Deutschland: Sophie Hinners und Thelma Hastak blieben null in 36.60 Sekunden. Dreher übernimmt mit nur zwei Punkten Vorsprung die Gesamt-Führung von Patrick Stühlmeyer, der auf Platz Zwei rutscht.

Plan aufgegangen

Das deutsche Top-Trio der Riders Tour — Patrick Stühlmeyer, Michael Viehweg und Hans-Dieter Dreher — war mit einem festen Ziel nach Wiener-Neustadt gereist: Die Position im aktuellen Ranking zu verteidigen oder zu verbessern. Diesen Plan fassten alle Drei schon auf der fünften Etappe beim Turnier der Sieger in Münster, aber nur bei Dreher ging er auch zu Einhundert Prozent auf: “Ich bin extra hierher gekommen, um meine Punkte auszubauen. Mein Pferd springt das ganze Jahr schon richtig gut. Ich habe in Barcelona letzte Woche nur zwei Springen geritten, damit er für hier frisch ist und auf diesem Turnier nur eine einzige Prüfung vor dem Großen Preis. Es war einfach ideale Planung!” Sieben Paare qualifizierten sich für den zweiten Umlauf, darunter auch die bis dahin Zweit- und Drittplatzierten im Tour Ranking, Michael Viehweg und Hans-Dieter Dreher. “Ich habe mit einem Auge auf den Bildschirm geschaut und wusste, was ich in der Siegerrunde machen muss. Jur ist ein sehr schneller Reiter, aber ich habe eine richtig gute Runde erwischt. Jetzt machen wir ein bisschen Pause und dann geht es weiter,” sagte Dreher.

Alles offen bis zum Finale

Weiter geht es auf der achten und finalen Etappe bei den VR CLASSICS vom 15. – 18. Februar 2024 in Neumünster. Die Entscheidung um den Titel des ‘Rider of the Year 2023/24’ fällt erst dann, denn die Teilnahme an der letzten Wertungsprüfung ist entscheidend für das Gesamtklassement und den Tour-Sieg. Patrick Stühlmeyer landete nach einem Abwurf im ersten Umlauf auf dem achten Platz, konnte damit aber acht Punkte zu seinem Konto addieren. In der Summe macht dies 43 Punkte und bewahrt ihm den zweiten Platz im Riders Tour Ranking. Michael Viehweg qualifizierte sich auf dem österreichischen Warmblut-Hengst Contario mit einer fehlerfreien Runde als erster Reiter für den zweiten Umlauf. Dort bedeutete ein Flüchtigkeitsfehler den sechsten Platz, wodurch er sein Punktekonto um 10 Punkte auf 36 verbesserte und nun den dritten Rang im Ranking belegt. Bis zur finalen Etappe in Neumünster ist also noch alles offen.

Erste Tour Punkte für Hinners

Jur Vrieling muss auf seinen ersten Sieg im Großen Preis des Sportland Niederösterreich noch ein weiteres Jahr warten. “Griffin sprang richtig gut, aber es reichte nicht gegen Hansi Dreher. Der muss eigentlich Strafe bezahlen, so schnell reitet er,” lachte er über seinen Konkurrenten aus Deutschland. Hinter den beiden erfahrenen Herren reihte sich eine junge Amazone ein: Sophie Hinners, im letzten Jahr noch Vize-Champion der BEMER Riders Tour, freute sich sichtlich, wieder die bekannte Schärpe tragen zu können. Nach zwei souveränen, fehlerfreien Runden im Sattel der Heartbeat Tochter Thelma Hastak eroberte sie den dritten Platz und auf Anhieb 15 Punkte. “Wenn die Zuschauer richtig mitmachen, dann bringt das noch das i-Tüpfelchen. Ich habe mich schon länger entschlossen, hierhin zu fahren, weil ich versucht habe, die BEMER Riders Tour Etappen mitzunehmen. Ein Nationenpreis und das Bundeschampionat kamen dazwischen, daher habe ich leider bisher noch keine Punkte sammeln können. Ich werde in Neumünster dabei sein. Das Turnier ist für mich mit schönen Erinnerungen verbunden und nicht so weit weg von Zuhause,” erzählte Hinners, die in Sittensen in Norddeutschland aufwuchs.

Richtig guter Sport

“Ein super Publikum, Ihr habt noch ein paar Sekunden rausgekitzelt,” zollte auch der Sieger Hansi Dreher den Besuchern Respekt. Rund 30.000 begeisterte Reitsport-Fans besuchten das CSI Arena Nova, das im Rahmen der Messe ‘Apropos Pferd’ stattfand, und sahen richtig guten Sport. Veranstalter Roland Pulsinger unterstrich den Enthusiasmus seiner Landsleute: “Wenn wir so tolle Reiter begrüßen dürfen und so tolle Leistungen sehen, dann freut uns das umso mehr.” Fazit zum Wochenende: Die BEMER Riders Tour hat damit auch in ihrem 22. Jahr nichts an Spannung eingebüßt.

Ergebnis BEMER Riders Tour, Grand Prix of Sportland Niederösterreich,  Internationale Springprüfung über 1.55m mit zwei Umläufen

1.      Hans Dieter Dreher (GER) & Vestmalle des Cotis, 0/34.67
2.      Jur Vrieling (NED) & Griffin van de Heffinck, 0/35.94
3.      Sophie Hinners (GER) & Thelma Hastak, 0/36.60
4.      Karin Martinsen (SWE) & Tailormade Concha Balou, 0/39.24
5.      Angelos Touloupis (GRE) & Lord Mexx, 4/36.06
6.      Michael Viehweg (GER) & Contario, 4/37.74
7.      Sabrina Berger (GER) & Quidams Star Melloni, 4/42.18

Ergebnis BEMER Riders Tour Wertungsprüfung:  Ergebnis
Alle Ergebnisse: Hippodata / Wiener Neustadt
BEMER RIDERS  Wertungsprüfung:Info
Die Veranstaltung: Wiener Neustadt/AUT CDI3*/CSI3*
Starter-listen und Ergebnisse:Ergebnisse 
Live-Stream:ClipMyHorse.tv