Am Morgen des zweiten Weihnachtsfeiertages ist der am 14. Mai 1994 geborene Oldenburger Schimmelhengst Cellestial (v. Cantus-Windesi xx-Dilettant-Welf, Z.: Hauke Seemann, Nienborstel) im 30. Lebensjahr von der züchterischen Bühne abgetreten, wie das „Züchterforum“ meldet. Fortschreitende Alterserscheinungen hätten die Erlösung erforderlich gemacht.
Er war der Gründerhengst der Hengststation Schmidt in Neu Benthen und von Anfang an etwas ganz Besonderes. Vier- bis sechsjährig war er mit Heiko Schmidt jeweils Seriensieger in Springpferdeprüfungen der Klassen A, L und M, vielfach mit Noten von 9,0 und besser. Fünfjährig war er das erfolgreichste Springpferd seines Jahrgangs in Deutschland; 1999 und 2000 jeweils platzierter Finalist im Bundeschampionats des Deutschen Springpferdes in Warendorf, wobei seinen Auftritten stets besondere Aufmerksamkeit galt. Mit erst sieben Jahren schaffte er mühelos die Körvoraussetzung: Fünf erste bis dritte Plätze in Springen der Klasse S. In den Folgejahren holte er mit Heiko Schmidt, Rolf-Göran Bengtsson (SWE), René Tebbel, Jan Peters, André Thieme und Katrin Schmidt selbst im internationalen Parcours zahlreiche große Erfolge, war mehrfach hoch platziert im Hengstespringen „Sires oft he World“ in Lanaken (BEL). Seine züchterische Bilanz ist beispielgebend.
Er hinterlässt 35 gekörte Söhne, von denen die jeweils international erfolgreichen Vollbrüder Chap I (u. a. Vater der Europameisterin DSP Chakaria/Andre Thieme) und Chap II (Reservesieger OS-Körung 2012) besondere Erwähnung verdienen, und 293 eingetragene Töchter, davon 30 Staatsprämienstuten. Über zwei Millionen Euro Gewinngeld ersprangen seine 840 Nachkommen im Sport, davon sind 140 Töchter und Söhne in der Klasse S erfolgreich, allen voran Cassiopeia 55/Heiko Schmidt, die in der Global Champions Tour platzierte Clarina 8/Nisse Lüneburg und Calizi, aktuelles Erfolgspferd von Henrik von Eckermann (SWE). Nach durchschlagenden Erfolgen in Zucht und Sport wurde Cellestial mecklenburgischer Elitehengst und 2006 in Oldenburg als VTV-Springhengst des Jahres ausgezeichnet. Er wird interessierten Züchtern auch nach seinem Tode über Gefriersperma zur Verfügung stehen.