Sie haben schon im Rolex Grand Prix in Genf im Dezember der Konkurrenz das Fürchten gelehrt. Und so war es auch am Samstagabend im mit 385.000 Dollar dotierten CSI5* Lugano Diamond Grand Prix unter Flutlicht in Wellington: Als letzte Starter von vier Paaren im Stechen haben Richard Vogel und United Touch S (v. Untouched) ihre Konkurrenten eiskalt überholt. Mit beinahe unmöglich engen Wendungen und einem riesigen Galopp flogen Vogel und der gewaltige 12-jährige Braune mit dem schier grenzenlosen Vermögen über die 1,60m Hindernisse. Nach nur 42.04 Sekunden war die Reise zu Ende und Richi stand mit seinem Westfalen-Überflieger wieder ganz oben auf dem Podium.
Das Nachsehen auf Platz zwei mit einer Zeit von 42.39 Sekunden hatten McLain Ward und seine Holsteiner Stute Callas (v. Casall). Das Podium komplett machte Shane Sweetnam auf James Kann Cruz (v. Kannan) vor dem vierten Stech-Teilnehmer, Darragh Kenny und dem Holsteiner VDL Cartello (v. Cartani).
Schon der Umlauf des Lugano Diamond Grand Prix hatte es in sich gehabt: Insbesondere auf der letzten Linie platzen viele Sieg-Träume u. a. vom Weltranglistenzweiten Ben Maher im Sattel von Enjeu de Grisien und auch ein weiteres Favoriten-Paar, Kent Farrington und Landon, schaffte es nicht, den Parcours fehlerfrei zu absolvieren.
Einen ärgerlichen Abwurf zum Ende des Parcours verhinderte auch für Rene Dittmer und seine Holsteiner Stute Corsica X (v. Connor) den Einzug ins Stechen. Die beiden konnten sich nach einer schönen Runde Platz zehn sichern.
Der US-Springreiter Karl Cook, der die Prüfung zusammen mit Steven Wilde kommentierte hatte, fand am Ende die passenden Schlussworte: „So ein Paar wie Richi und United Touch S zu sehen ist einfach faszinierend. Und natürlich wird es für uns alle schwer, gegen so ein starkes Team anzutreten. Aber beeindruckend ist es allemal.“