Es war die zweithöchste dotierte Prüfung des Turniers: Im Kampf um den Sieg im mit 105.500 Euro dotierten „Le Saut Hermès“ Preis über 1,55m und zwei Runden traten in Paris am Samstagnachmittag die zehn besten Männer und die zehn besten Frauen aus der Prüfung von Freitag gegeneinander an.
Am Ende stand Angelica Augustsson Zanotelli nach zwei glanzvollen Runden ganz oben auf dem Podium im Grand Palais Éphémère. Gerade hatte die Schwedin im Sattel der 14-jährigen BWP-Stute Kalinka van de Nachtegaele den bis dahin Führenden und Titelverteidiger der Prüfung, Max Kühner, unsanft vom Thron gestoßen. Nach nur 43.87 Sekunden war die aktuelle Nummer 228 der Weltrangliste über die Ziellinie galoppiert. Zur Freude ihres Ehemannes, dem jubelnden Brasilianer Marlon Modolo Zanotelli. Der Weltranglistenachte Kühner hatte an diesem Tag das Nachsehen. Seine Zeit und die seines Sportpartners EIC Up too Jacco Blue (v. Chacco-Blue) von 44.08 Sekunden reichte Kühner für Platz zwei.
„Ich bin sehr stolz auf Kalinka“, freute sich die große Gewinnerin des Tages anschließend. „Sie ist in beiden Durchgängen unglaublich gut gesprungen. Gegen so hochkarätige Konkurrenten zu gewinnen, ist ein unglaubliches Gefühl. Sport ist eine Summe von Details. Es gibt Tage, an denen alles funktioniert, und andere, die schwieriger sind. Heute war alles auf meiner Seite. Ich bin wirklich sehr glücklich, hier an diesem wunderschönen Ort mit meiner ganzen Familie zu sein.“
Nach dem ersten Umlauf hatten neun Paare eine Null-Fehler-Runde in den Pariser Parcours gezaubert. Das war natürlich eine ideale Ausgangslage für die zweite Runde, in der man nicht nur fehlerfrei sondern auch schnell sein musste.
Max Kühner, der hier im letzten Jahr mit Corioli des Isles gewann, war schon siegessicher. „Der zweite Platz ist ein guter Platz, aber natürlich ist das nicht genug“, bedauerte Kühner lächelnd. „Jacco Blue kommt aus einer kleinen Pause zurück und ich bin zufrieden mit ihm, er ist gut gesprungen. Das war mein Fehler. Ich wollte auf Nummer sicher gehen und habe in der letzten Linie einen Galoppsprung hinzugefügt. Auf diesem Niveau wird so eine Entscheidung natürlich meist sofort bestraft.“
Der Lette Kristaps Neretnieks, der am Freitag mit Quintes den Prix Hermès Sellier gewonnen hatte, setzte sein erfolgreiches Wochenende mit einem dritten Platz im Sattel von Palladium KJV (v. Falkenshof’s Lancer) fort.
Bester Deutscher in der Hauptprüfung in Paris war Daniel Deusser mit seinem ’neuen‘ Gangster v/h Noddevelt (v. Eldorado vd Zeshoek). Das Paar wächst immer besser zusammen. Nach einem Netzroller in Runde eins und einer fehlerfreien zweiten Runde platzierte sich das vielversprechende Duo auf Rang 12. Kendra Claricia Brinkop und Tabasco de Toxandria Z (v. Thunder vd Zuuthoeve) platzierten sich mit 5 Fehlerpunkten auf Rang 14.
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